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Nachhaltigkeit

Impulsgeber für die grüne Transformation

Der grüne Umbau der Wirtschaft ist ein enormer Kraftakt. Die Versicherer unterstützten das Ziel mit eigenen Initiativen. Sie können zudem die Erneuerung in anderen Sektoren vorantreiben: als Investoren, Risikoträger und Präventionsexperten. Welche weiteren politischen Positionen zum Thema Nachhaltigkeit vertritt die Versicherungsbranche?

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© nd3000 / Getty Images

Das Ziel einer ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähigen Gesellschaft ist zugleich Herausforderung und Verpflichtung gegenüber den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen. Es bestimmt deshalb das Handlungsprogramm der Bundesregierung. Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen den Umbau zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft gemeinsam angehen. Dafür will der Versicherungssektor in seiner Doppelfunktion als Risikoträger und Kapitalgeber zentrale Impulse setzen.

Diesen Anspruch hat er in einer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie verankert: 

  • Bis 2025 werden die Versicherer in Deutschland ihre Geschäftsprozesse klimaneutral gestalten; 

  • bis 2025 werden sie im Einklang mit den Pariser Klimaschutzzielen messbare CO2-Reduktionen in den Portfolios realisieren und die Kapitalanlagen des Sektors bis 2050 treibhausneutral gestalten; 

  • schließlich werden sie langfristig keine gewerblichen oder industriellen Risiken mehr ins Portfolio nehmen, wenn ihre Geschäftspartner*innen kein eigenes Nachhaltigkeits-Engagement entfalten. 

Unsere Positionen zu Nachhaltigkeit

  • Nachhaltigkeitsberichterstattung

    Für ein nachhaltiges und klimaneutrales Engagement benötigen Unternehmen umfangreiche, verlässliche sowie einfach handhabbare Informationen über die Risiken und Auswirkungen ihrer Geschäftspraktiken. Mit der sogenannten Taxonomie wird in der Europäischen Union dafür ein einzigartiges Klassifizierungssystem geschaffen, das definiert, was nachhaltiges Wirtschaften ist. Versicherer, die in Unternehmen der Realwirtschaft investieren wollen, benötigen diese Informationen, damit sie ermessen können, wie nachhaltig sie investieren oder ob sie bestimmte Risiken übernehmen können. Die Unternehmen sollen diese Nachhaltigkeitsinformationen künftig auf Basis der Corporate Sustainability Reporting Directive standardisiert und vergleichbar zur Verfügung stellen. Durch einen „Europäischen Datenzugangspunkt“ werden die Informationen digital zugänglich und automatisiert abrufbar sein. So wird die Basis für nachhaltige Investitionsentscheidungen immer weiter verbessert. Versicherer sind sowohl Nutzer von Nachhaltigkeitsinformationen als auch Bereitsteller von Daten (als Investitionsobjekte). Aus dieser Doppelperspektive heraus haben sie Vorschläge vorgelegt, damit die nachhaltigkeitsbezogenen Berichtspflichten nicht überfrachtet werden. Es gilt, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren und dem Berichtsaufwand einen konkreten Mehrwert gegenüberzustellen.

    Weitere Informationen finden Sie in unserem CSRD-Positionspapier

  • Sustainable Finance

    Die Bundesregierung will Deutschland zum führenden Standort für ein nachhaltiges Finanzwesen machen und hat entsprechende Maßnahmen angekündigt – von der Ausweitung des Angebots grüner Anleihen bis hin zur Aktivierung privaten Kapitals für Transformationsprojekte. Bei Einzelprojekten und Beschaffungen sollen öffentlich-private Partnerschaften ermöglicht werden. Diese Maßnahmen sind wichtig und richtig, denn wenn mehr und passende grüne Investitionsmöglichkeiten ausgewiesen werden, von Erneuerbaren Energien bis hin zu Infrastrukturprojekten, kann das Kapital von Versicherern helfen, Investitionslücken zu schließen. Der langfristige Anlagehorizont der Versicherer macht sie zu prädestinierten Investoren in grüne Anleihen oder grüne Infrastruktur. 

  • Nachhaltigkeit Versicherungsschutz

    Der Ausbau der erneuerbaren Energien, innovative Technologien sowie veränderte Produktionsprinzipien sind essenziell, um Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch zu mindern. Die Bundesregierung hat sich hier viel vorgenommen: Eine ambitionierte Kreislaufwirtschaftsstrategie, die Etablierung eines Wasserstoffmarktes und ehrgeizige Ausbauziele für Strom und Wärme aus regenerativen Quellen.  

    Versicherer unterstützen diese Entwicklungen, indem sie Versicherungsschutz für innovative Verfahren und Risikotechnologien entwickeln. Wir wollen unsere langjährige Erfahrung in der Schadensprävention einbringen, damit keine Ressourcen durch vermeidbare Schäden verbraucht werden: Innovation und Wandel müssen zügig und zugleich sicher vorangehen. Das schafft auch Akzeptanz in der Bevölkerung.  

    Die Kreislaufwirtschaft beispielsweise braucht hinreichend Betriebsfläche, um Stoffe lagern, sortieren und aufbereiten zu können, bis sie wieder in Herstellungsprozesse eingespeist werden. Dies stärkt den Personen- und Sachwertschutz. 

    Für die Installation und den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen, Biogas und Energiespeichern sollten weiterhin hohe Sicherheitsstandards gelten, gerade beim Brand- und Umweltschutz.  

    Wir begrüßen auch die Initiative der Bundesregierung, mit dem Prinzip „Nachhaltigkeit by Design“ die Merkmale „Lebensdauer“ und „Reparaturfähigkeit“ zu Produkteigenschaften zu machen. Dies unterstützt unsere Arbeit an Lösungen, um Leitprinzipien des nachhaltigen Handelns wie „Reparatur statt Neukauf“ oder „build back better“ in Versicherungsprodukten zu verankern.