Ökonomische Bildung mangelhaft Link kopieren
Ein gutes Finanzwissen zählt zu den Kernkompetenzen. Denn egal ob Rente, Mietvertrag, Kredite, Versicherungen, Anlageprodukte oder Altersvorsorge – im Laufe seines Lebens muss jeder Mensch unzählige wirtschaftliche und finanzielle Entscheidungen treffen. Eine gute finanzielle Bildung stärkt zunächst einmal das Zutrauen in sich selbst, um komplexe Themen wie beispielsweise die Altersvorsorge überhaupt anzugehen. Sie trägt darüber hinaus dazu bei, dass alle Verbraucher unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen oder Risiken besser einschätzen können. Gutes Finanzwissen ist somit die Basis für einen wirksamen Verbraucherschutz.
So bedeutend das Thema ist, so wenig Beachtung findet es hierzulande im Unterricht. Nur wenige Bundesländer haben bislang Wirtschaft als eigenes Schulfach im Unterricht verankert. Auch die Lehrer sind häufig kaum geschult.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) attestiert Deutschland dennoch eine überdurchschnittliche Finanzkompetenz. In einem Test zur Messung des Finanzwissens, des Finanzverhaltens und der Einstellungen von Erwachsenen zum Thema Finanzen erreichten die OECD-Länder durchschnittlich 63 von 100 Punkten, während Deutschland auf 76 Punkte kam. Die Durchschnittswerte kaschieren jedoch die zum Teil großen Unterschiede in der Bevölkerung. So weisen Menschen mit geringem Bildungs- und Einkommensniveau auch ein unterdurchschnittliches Finanzwissen auf. Außerdem wissen Frauen eher weniger Bescheid als Männer, sie schätzen zugleich auch ihre Finanzkompetenz niedriger ein.