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Dossier Altersvorsorge (© Tim Hüfner / Unsplash)

Dossier: Private Altersvorsorge

Für ein gutes Leben im Alter braucht es ergänzend zur umlagefinanzierten gesetzlichen Rente ein lebenslanges Alterseinkommen aus kapitalgedeckter Vorsorge. Die Assekuranz hat dafür die passenden Angebote parat.

26.01.2023
Aktuelles Geschehen

Die Versicherer sind mit ihren Produkten eine wichtige Stütze der Altersvorsorge: Sie ermöglichen einen langfristig planbaren Vermögensaufbau, gewähren lebenslange Leistungen im Alter und sichern ihre Kunden und deren Angehörige vor den finanziellen Folgen bei Tod, Invalidität, Pflege oder Berufsunfähigkeit ab.

Rund 87 Millionen Verträge, davon mehr als 45 Millionen Rentenversicherungen, zeugen vom Vertrauen der Kundschaft und der Bedeutung der Versicherer. Diese zahlten 2021 insgesamt 84,5 Mrd. Euro aus – das sind gut 230 Mio. Euro pro Tag. Lässt man die Ausgaben für Rückkäufe außen vor, entsprechen die Leistungen der Versicherer knapp einem Viertel der Rentenausgaben der allgemeinen gesetzlichen Rentenversicherung (GRV).

Aufgrund des Zinsverfalls in den vergangenen Jahren hat sich die Nachfrage etwas verschoben. Die klassische Lebens- oder Rentenversicherung mit Garantiezins hat an Bedeutung verloren, dagegen stoßen Fondspolicen oder Produkte mit modifizierten Garantien auf wachsendes Interesse. Drei Viertel der Neuabschlüsse entfallen inzwischen auf solche Produkte.

Branchenperspektive

Investitionen fördern, Beratungs- und Serviceangebot erhalten Link kopieren

Die Altersvorsorge der Bevölkerung basiert auf einem Zusammenspiel von staatlichen und privaten Sicherungssystemen, die sich einander bedingen. Höhere Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung schränken beispielsweise den Spielraum für die private Vorsorge ein. Umgekehrt erhöhen Leistungskürzungen in der GRV den privaten Vorsorgebedarf. Änderungen an diesem System müssen daher immer so ausgestaltet sein, dass die Balance aus privater und gesetzlicher Absicherung nicht verloren geht.

Die Versicherer brauchen zudem ein investitionsfreundliches Umfeld. Den eingegangenen Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden stehen hohe Kapitalanlagen gegenüber. Gut eine Billion Euro umfasst der Kapitalstock der Lebensversicherer. Attraktive Anlagemöglichkeiten, harmonisierte Finanzmärkte sowie eine Regulierung, die langfristige Investitionen nicht erschwert, kommen letztlich allen Sparerinnen und Sparern zugute. Nachhaltigkeitsaspekte werden dabei immer wichtiger. Aufgrund ihres langfristigen Geschäftsmodells können die Lebensversicherer viel zur ökologischen Transformation der Wirtschaft beitragen.

Die Altersvorsorge und die Absicherung von Lebensrisiken sind komplexe Themen. Viele Menschen brauchen dabei Hilfe. Die persönliche Ansprache durch Versicherer und qualifizierte Vermittler ist deshalb wichtig. Sie beraten die Kunden, helfen ihnen dabei, Risiken richtig einzuschätzen, und stehen im Leistungsfall an ihrer Seite. Diese etablierten Kontaktstellen müssen erhalten bleiben, um ein breites Beratungs- und Serviceangebot für die Bevölkerung sicherzustellen. Ohne die Ansprache durch kompetente Vermittler würden etliche Menschen ihre bestehenden Absicherungslücken nicht schließen – mit fatalen sozialpolitischen Folgen.

Das Erkennen von Versorgungslücken setzt zugleich voraus, dass die Menschen einen Überblick über die zu erwartenden Leistungen haben. Die Versicherer sorgen an dieser Stelle mit eigenen digitalen Lösungen für mehr Transparenz. Sie unterstützen zugleich den Aufbau einer digitalen Rentenübersicht, die die Ansprüche aus allen Sicherungssystemen verständlich darstellen soll.

Gesellschaftliche Perspektive

Lasten des demografischen Wandels fair verteilen Link kopieren

Der demografische Wandel hat Deutschland fest im Griff. So schrumpft die Zahl der erwerbstätigen Bevölkerung laut Prognosen des Statistischen Bundesamtes bis 2035 um vier bis sechs Millionen auf dann 45,8 bis 47,4 Millionen – je nach Ausmaß der Zuwanderung. Gleichzeitig wächst bis 2039 die Gruppe der über 67-Jährigen um fünf bis sechs Millionen auf rund 21 Millionen an.

Mit der Alterung der Bevölkerung geraten die staatlichen, umlagefinanzierten Sicherungssysteme unter Druck, Verteilungsfragen rücken in den Vordergrund. Die Politik muss dabei darauf achten, dass die Lasten des demografischen Wandels fair verteilt werden und der Zusammenhalt zwischen den Generationen nicht verloren geht. Gerade Jüngere haben zunehmend das Gefühl, zu kurz zu kommen.

Der gesellschaftliche Wandel bezieht sich aber nicht nur auf die Alterung der Bevölkerung. Auch andere Trends verändern das soziale Gefüge: So verzichten beispielsweise immer mehr Paare auf einen Trauschein, eine wachsende Zahl von Menschen lebt gar allein und bleibt kinderlos. Staatliche Transferleistungen, die an die Ehe geknüpft sind, oder auch die familiäre Unterstützung – gerade im Alter – fallen damit weg. Es entsteht zusätzlicher Absicherungsbedarf, für die es Lösungen braucht.

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