SFDR: Deutsche Versicherer für eine einfache und praxistaugliche Reform
Die deutschen Versicherer unterstützen die von der Europäischen Kommission angestoßene Reform der Offenlegungsverordnung (SFDR) und sprechen sich für eine klare, verständliche und praxisnahe Ausgestaltung aus. Ziel muss es sein, die SFDR zu einem funktionierenden Informationsinstrument für Anlegerinnen und Anleger zu machen – insbesondere im Privatkundensegment.

Die bisherigen Produktinformationen sind häufig zu technisch, zu umfangreich und für viele Verbraucher nicht zugänglich. Damit nachhaltige Geldanlagen für Kunden verständlich und vergleichbar werden, braucht es einfache Kernaussagen zu den Nachhaltigkeitsmerkmalen. Weiterführende Informationen sollten statt in langen Papierformaten digital bereitgestellt werden.
Zugleich ist eine enge Verzahnung mit bestehenden Regelwerken wie MiFID II und IDD entscheidend. Nur wenn Beratung und Offenlegung aufeinander abgestimmt sind, lässt sich nachhaltige Geldanlage kundenfreundlich und effizient in der Praxis umsetzen – ohne widersprüchliche Anforderungen oder zusätzliche Bürokratie.
Aus Sicht der Versicherungswirtschaft ist besonders wichtig, dass die SFDR auch den spezifischen Charakter von Versicherungsanlageprodukten berücksichtigt. Diese kombinieren Kapitalmarktinvestments mit einem Versicherungsschutz und kollektiven Rücklagen im Sicherungsvermögen. Gerade Lebensversicherer investieren langfristig, sicherheitsorientiert und breit gestreut – ein künftiges Kategoriensystem muss diese Produkttypen sachgerecht erfassen.
Die Vorschläge der EU-Plattform für ein nachhaltiges Finanzwesen sowie des deutschen Sustainable-Finance-Beirats bieten hierfür wichtige Anknüpfungspunkte. Eine Weiterentwicklung der SFDR sollte sich an diesen Impulsen orientieren – und gleichzeitig Doppelregulierungen mit anderen Rahmenwerken wie der CSRD vermeiden.
Die ausführliche Stellungnahme zur Konsultation der EU-Kommission befindet sich hier: