Finanzstabilität: Aufsichtsbehörden mit Analysen zu Klimarisiken und Transparenz

Die europäische Aufsichtsbehörde EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions Authority) hat in ihrem jüngsten halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht (Financial Stability Report) die Ergebnisse einer quantitativen Analyse zu möglichen direkten Effekten für die europäischen Nicht-Lebensversicherer in einem 2 Grad-Klimawandel-Szenario bis Mitte des Jahrhunderts präsentiert. Für EIOPA ist das ein erster Versuch, um eine Methodologie zur Bewertung physischer Klimawandel-Risiken zu entwickeln. Im Ergebnis sind europäische Versicherer derzeit in Weltregionen mit geringen bis mittleren Risiken aktiv. Selbst unter Annahme eines nur relativ milden Temperaturanstiegs würden die Risiken aber steigen, vor allem in dem wichtigen Zweig Gebäudeversicherung.

Das Financial Stability Board (FSB) hat im Rahmen seiner „Roadmap for Addressing Climate-related Financial Risks“ zwei Berichte vorgelegt. Der Ergebnisbericht zu Regulierungs- und Aufsichtsansätzen im Hinblick auf klimabezogene Risiken („Supervisory and Regulatory Approaches to Climate-related Risks“) soll die nationalen Regulierer und Aufseher sowie die sektoralen Standardsetzer auf internationaler Ebene unterstützen. Darüber hinaus sollen damit sektor- und länderübergreifend konsistente Herangehensweisen im Umgang mit Klimarisiken gefördert werden. Der zweite Bericht ist eine Bestandsaufnahme zu den Fortschritten bei der Offenlegung („A Progress Report on Climate-related disclosures“) von klimabezogenen Informationen. Erfreulicherweise werden diese Informationen von immer mehr Unternehmen weltweit geteilt.  Damit steigt die Verfügbarkeit von vergleichbaren Daten auch außerhalb Europas an, was besonders für internationale Investoren wie Versicherer wichtig ist.