Die private Altersvorsorge ist seit der Rentenreform 2001 ein wichtiges Element der Alterssicherung in Deutschland. Sie soll mithelfen, die Versorgungslücke zu schließen, die durch das schrittweise Absenken des gesetzlichen Rentenniveaus entsteht. Der Einstieg in die kapitalgedeckte Vorsorge war und ist richtig, denn das gesetzliche Umlagesystem gerät ob der Alterung der Bevölkerung zunehmend an seine Grenzen. Schon heute fließen jährlich mehr als 100 Mrd. Euro aus dem Bundeshaushalt in die gesetzliche Rente – Tendenz steigend.
Mit aktuell knapp 16 Millionen Verträgen ist Riester zwar die erfolgreichste freiwillige private Altersvorsorge der Welt. Die großen Erwartungen zum Start haben sich indes nicht erfüllt. Nicht einmal jeder zweite Förderberechtigte nutzt das Produkt, seit einiger Zeit sinkt gar der Vertragsbestand, und viele der bestehenden Verträge werden nicht mal mehr bespart. Für das Dilemma gibt es mehrere Gründe: Das politische Gezerre um die Zukunft von Riester und die Kritik an vermeintlich zu hohen Kosten haben dem Image geschadet. Hinzu kommt das Niedrigzins-Niveau, das es den Anbieter schwermacht, die notwendige Kapitalgarantie zu Rentenbeginn darzustellen. Viele haben das Neugeschäft inzwischen eingestellt. Eine Reform der geförderten Altersvorsorge ist daher überfällig.