Finanzstabilität im Zeichen von Schuldenlast und Strukturwandel
Auch im Jahr 2025 hat sich das Finanzsystem resilient gezeigt. Die Risiken für die Finanzstabilität bleiben jedoch hoch. Einen Überblick über aktuelle Entwicklungen der Finanzstabilität und der makroprudenziellen Aufsicht gibt die neue Ausgabe der „Financial Stability Perspectives“ des GDV.
Trotz der gravierenden geoökonomischen Umbrüche des Jahres 2025 ist das Finanzsystem bisher stabil geblieben. Die strukturellen Veränderungen sowie die anhaltend große makrofinanzielle Unsicherheit erhöhen jedoch die systemischen Risiken. Verwundbarkeiten im System resultieren u. a. aus den hohen Bewertungen von Vermögenswerten, insbesondere im US-Technologiesektor, und den wachsenden Staatsschulden in vielen Ländern. Mit einem starken Wachstum von Stablecoins und der damit verbundenen Verflechtungen von Kryptoökosystem und traditionellem Finanzsektor könnten weitere Risiken entstehen.
Zur Minderung der systemischen Risiken im Finanzsystem kommt es zum einen auf eine hohe Anpassungsfähigkeit der Akteure im Finanzsystem und eine effektive Finanzaufsicht an. Für eine dauerhaft hohe Stabilität des Finanzsystems sind zum anderen eine nachhaltige Fiskalpolitik sowie Strukturreformen zur Stärkung von Wachstum und Resilienz der europäischen Volkswirtschaften zentral.
Für die Versicherungswirtschaft bleiben die Risiken weiterhin moderat. Die Versicherer profitieren von soliden Solvenzquoten und einer normalisierten Zinsstrukturkurve mit höheren Laufzeitprämien für ihre längerfristigen Anlagen. Dennoch bringt die komplexe Risikolandschaft auch für den Versicherungssektor große Herausforderungen mit sich. Ein Fokus bleibt dabei weiterhin auf klimabezogenen Risiken und dem Übergang zu einem nachhaltigen Versicherungswesen.
Die vollständige Ausgabe der Financial Stability Perspectives steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Autorin Dr. Anja Theis.