Keimzelle für mehr Grün: Wie LVM Nachhaltigkeit nach außen trägt

Imposant. Wer am Kolde-Ring im westfälischen Münster steht und den Blick zur gläsernen Brücke zwischen den beiden charakteristischen Hochhäusern der LVM Versicherung hebt, kann wenig anderes denken. Der LVM-Campus macht klar: Die LVM Versicherung ist ein beeindruckendes Unternehmen. Immerhin einer der 20 führenden Versicherer Deutschlands. 4.000 Menschen arbeiten hier im Innen- und angestellten Außendienst. Dazu kommen bundesweit rund 2.200 selbstständige LVM-Versicherungsagenturen mit ihren 5.200 Mitarbeitenden und Auszubildenden. Sie alle kümmern sich um 3,7 Millionen Kundinnen und Kunden mit fast viermal so vielen Verträgen. Und doch zeigen sich viele Dinge, die bei der LVM Versicherung im Gange sind, vor allem in den Details. 

Der LVM-Campus zeigt: Die LVM ist eine Größe in der Branche, die auch nachhaltig auf Kleinigkeiten schaut.

Bis 2045 will die LVM alle ihre CO2-Emissionen, die durch ihre Geschäftsaktivitäten entstehen, soweit möglich vermeiden, substituieren, reduzieren oder zumindest kompensieren. Schon bis 2025 wird die gesamte Energie- und Wärmeversorgung am Unternehmensstandort klimaneutralisiert sein. Wo in der Zentrale Energie benötigt wird, kommt ab 2024 ausschließlich Ökostrom zum Einsatz. Der Fuhrpark wird nach und nach von Diesel und Benzin auf Elektroantrieb umgestellt. Emissionen, die zwar durch fossile Kraftstoffe oder den Fernwärmebezug aus dem Gaskraftwerk Münster und Kältemittel entstehen, sich aber nicht vermeiden lassen, werden kompensiert.

Ein Hebel, bei dem die LVM schon lange auf Lokalität und Ressourcenschonung achtet, ist die Verköstigung der Mitarbeitenden. Bei durchschnittlich 1.100 täglichen Mahlzeiten eine ordentliche Portion Klimaschutz. 

Raimund Gertz ist seit über zehn Jahren bei der LVM Versicherung für alles zuständig, was mit Essen und Trinken zu tun hat. Und da hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: „Früher hatten wir ein vegetarisches oder veganes Gericht in der Woche auf dem Speiseplan, heute sind es täglich mehrere. Es sollen sich bei uns zwar alle so ernähren können, wie sie möchten, aber die Ansprüche unserer Kundinnen und Kunden haben sich von selbst geändert. Während man früher einfach satt werden wollte, will man heute wissen, was drin ist.“ 

Doch Nachhaltigkeit geht bei der LVM lange nicht nur durch die Mägen der Mitarbeitenden. Jede einzelne Abteilung verfolgt das Ziel, die LVM ökologisch, ökonomisch und sozial immer weiter voranzubringen. „Bewusster werden“ heißt die Devise und die, die bei der LVM die Koordination der Nachhaltigkeitsaktivitäten verantwortet, ist Judith Peters. 

Seit viereinhalb Jahren arbeitet sie bei der LVM Versicherung. Dort ist sie als Vorstandsassistentin gestartet und war von Anfang an bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie 2025 mit dabei. Zunächst in der Projektleitung. Gemeinsam mit über 100 Mitarbeitenden im Haus, in enger Abstimmung mit der Strategiekommission und dem Vorstand konnte Ende 2021 die erste umfassende Nachhaltigkeitsstrategie für die LVM verabschiedet werden. Sieben Handlungsfelder umfasst diese Positionierung. Um die strategische und ganzheitliche Umsetzung langfristig zu begleiten und zu koordinieren, wurde 2022 der Nachhaltigkeitsbereich neu gegründet, den Peters seitdem aufbaut. Wichtig für die erfolgreiche Umsetzung ist aber vor allem die Verankerung in den Fachabteilungen: 30 Nachhaltigkeitsverantwortliche treiben dort die Umsetzung voran und bilden die Schnittstellen ins Haus. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das wir nur gemeinsam umsetzen können, so Peters. 

Zweimal im Jahr treffen sich die 30 Nachhaltigkeitsverantwortlichen aller Abteilungen zu Netzwerktreffen und besprechen, wie die LVM ihre Ziele erreichen kann. Die einzelnen Arbeitsgruppen kommen in sehr viel kürzeren Abständen zusammen. 

Nachhaltigkeit im Produktbereich

Meike Isermann und Rainer Hegerfeld gehören zum LVM-Nachhaltigkeitsnetzwerk. Die beiden sind Nachhaltigkeitsverantwortliche im Handlungsfeld „Nachhaltige Produkte“. Isermann kümmert sich um Produkte im Bereich Leben, Hegerfeld um Kraftfahrtversicherungen. Als Juristin nähert sich Meike Isermann dem Thema von der regulatorischen Seite. 

Rainer Hegerfeld ist in der Kraftfahrt-Abteilung weniger regulatorischen Vorgaben unterworfen. Hier sind es eher Fragen der zentralen Prozessgestaltung, die zu einem Mehr an Nachhaltigkeit führen können. Meike Isermann sieht ihre Aufgabe in der Lebensversicherung darin, die Produktpalette unter Einbeziehung der Kapitalanlage nachhaltiger auszugestalten - natürlich im Rahmen der regulatorischen Vorgaben. Denn die LVM hat beschlossen, in allen wesentlichen Bereichen nach Verbesserungsmöglichkeiten im Sinne der Nachhaltigkeit zu suchen – und findet interessante Ansätze. 

Für die Transformation der Kraftfahrt-Produkte muss Rainer Hegerfeld noch gewisse Hürden überwinden. Bislang hätten beispielsweise Hersteller kein großes Interesse daran, dass gebrauchte Ersatzteile genutzt werden, sagt Hegerfeld. Aber der stete Tropfen höhlt nicht nur den Stein, sondern treibt die Transformation der Wirtschaft mit voran.  

Ihre Entschiedenheit für die nachhaltige Transformation zeigt sich auch in der breiten Aufstellung des Handlungsfelds Umweltmanagement am LVM-Campus. Die sieben Arbeitsgruppen Mobilität, Veranstaltungen, Ressourcen, Beschaffung, Green IT, Energie und nachhaltige LVM Agenturen engagieren sich dafür, dass der LVM Geschäftsbetrieb möglichst geringe Auswirkungen auf Umwelt und Klima hat. Dies wirkt selbst positiv über den Kolde-Ring hinaus wie das „Power Purchase Agreement“, das aus der Arbeitsgruppe Energie hervorging, zeigt.

Über den Campusrand hinaus: das Power Purchase Agreement mit den Stadtwerken Münster

20 Kilometer vom LVM-Campus entfernt spiegelt sich der nachhaltige Einsatz der LVM in 4.430 Photovoltaik-Modulen. Auf 8.000 Quadratmetern Gewächshausdächern verwandeln sie Sonnenenergie in exklusiven Ökostrom für die LVM, der etwa 20 Prozent des Strombedarfs der Zentrale deckt. Der restliche Strombedarf wird aus Wind- und Solaranlagen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein geliefert. 

Sibylle Seubert leitet bei der LVM das Handlungsfeld Umweltmanagement und setzte sich mit Nachdruck dafür ein, einen wirklich grünen Stromvertrag abzuschließen. Mit den Stadtwerken Münster war dann ein Partner gefunden, der das möglich machen kann. Denn als studierte Energieökonomin weiß Seubert: Es ist nicht zwingend grüner Strom drin, wo grüner Strom draufsteht. 

Teil des Großen und Ganzen: Die LVM Versicherung in weltweiten Nachhaltigkeitsnetzwerken

Sich auszutauschen und voneinander zu lernen ist der Dünger, der die Transformation wachsen lässt. Die LVM Versicherung engagiert sich deshalb in verschiedenen nationalen und internationalen Nachhaltigkeitsnetzwerken. Seit 2021 ist sie beispielsweise Teil der Initiative Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA). Damit verpflichtet sie sich zu klimaneutralen Kapitalanlagen bis 2050 – netto Null also. Das ist doch ein Wort.