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Transport & Logistik

IUMI 2023: Branchentreff der Transportversicherer in Edinburgh

Vom 17. bis 20. September 2023 wird Edinburgh zu einem der wichtigsten Orte des Welthandels. Die Mitglieder der International Union of Marine Insurance treffen sich dann in der schottischen Hauptstadt zu ihrer Jahreskonferenz.

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© Unsplash / Rinson Chory

Auf stürmischer See können Container verloren gehen.

Die Schifffahrt bildet das Rückgrat des internationalen Warenverkehrs. Laut World Shipping Council (WSC) werden derzeit jedes Jahr rund 250 Millionen Container weltweit verschifft. Ohne diese Transportleistung wäre der Welthandel nicht denkbar. Und ohne Versicherungen würde wiederum kein Schiff ablegen. Der Versicherungssektor leistet einen wichtigen Beitrag für die Globalisierung, weil er die Transportrisiken trägt. Von der IUMI-Konferenz gehen daher wichtige Impulse für den globalen Handel aus. Mit dabei sind auch zahlreiche Transport- und Schiffsversicherer aus Deutschland, die in dem Markt eine große Rolle spielen. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ist mit Experten vor Ort. 

Auf der IUMI-Konferenz diskutieren die internationalen Transportversicherer wirtschaftliche und marktpolitische Rahmenbedingungen und erörtern aktuelle Fragen zur Schiffssicherheit. Schließlich wachsen mit dem Seehandel auch die Haftungsrisiken. Das betrifft einerseits die Containerschiffe selbst, die heute fast 400 Meter lang sein können und bis 300 Millionen Euro kosten. Das gilt aber noch mehr für die Ladung eines Containerriesen, die bis zu 900 Millionen Euro wert ist. Zudem wächst der Druck auf die Schifffahrtsbranche, sich den ESG-Themen zu stellen, was neue Fragen zu Sicherheit von Schiff, Ladung, Besatzung und Umwelt aufwirft.

Brandschutz auf Schiffen ist ein aktuelles Top-Thema

Ein wichtiges Thema (hier das Programm) in diesem Jahr ist der sichere Transport von Lithium-Ionen-Batterien, die in immer mehr Geräten verbaut sind – und nicht zuletzt auch in E-Autos. Zwar geht von Lithium-Batterien kein höheres Brandrisiko aus, doch die Brandbekämpfung ist im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen noch deutlich schwieriger. Der Transportversicherungsverband IUMI fordert daher von den Reedern mehr Anstrengungen beim Brandschutz. Ein aktuelles Beispiel ist der Autofrachter „Fremantle Highway“, der in diesem Sommer in der Nordsee mehrere Tage lang brannte. Die Brandursache ist zwar noch nicht völlig geklärt, die Katastrophe hat aber einmal mehr gezeigt, dass die bestehenden Löschsysteme auf den Schiffen für die wirksame Bekämpfung von Bränden dieses Ausmaßes nicht ausgelegt sind.

Im kommenden Jahr sind die internationalen Transportversicherer nach 2015 wieder in Deutschland zu Gast. Dann wird die IUMI-Konferenz in Berlin stattfinden – am Ort des Ursprungs. Denn es waren deutsche Versicherer, die 1874 die Initiative ergriffen und den Internationalen Transport-Versicherungs-Verband in Deutschlands Hauptstadt gründeten. Daraus wurde später die International Union of Marine Insurance (IUMI), die heute 42 nationale Versicherungs- und Rückversicherungsverbände als Mitglieder zählt. 

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