Pension Survey 2025 zeigt: Viele Menschen sparen zu wenig für ihre Rente, Sicherheit bleibt das wichtigste Kriterium
Der neue Pension Survey verdeutlicht, dass Sicherheit für viele Menschen der wichtigste Faktor in der Altersvorsorge bleibt und gleichzeitig große Teile der Bevölkerung nicht zusätzlich sparen. Die Erkenntnisse sind zentral für die anstehende Reform der geförderten Vorsorge.
Auf Initiative von 14 europäische Versicherungs- und Finanzverbänden diskutieren europäische Entscheidungsträgerinnen und -träger, Wissenschaft und Branche im Rahmen der European Retirement Week darüber, wie Europa seine Altersvorsorge zukunftsfest machen kann. Im Rahmen dessen hat Insurance Europe, der europäische Versicherungs-Dachverband, die neue Pension Survey 2025 vorgestellt. Mit einer breit angelegten Befragung wurde in zwölf europäischen Ländern untersucht, wie europäische Bürgerinnen und Bürger für das Alter vorsorgen. Die Ergebnisse der Studie zeigen eindrücklich, was sich die Bürgerinnen und Bürger von einer modernen Altersvorsorge wünschen.
Wachsende Versorgungslücke: Vier von zehn sparen gar nicht zusätzlich
Europa steht vor einem demographischen Wandel: Immer weniger Erwerbstätige kommen für immer mehr Rentnerinnen und Rentner auf – ein Befund, der in nahezu allen Mitgliedstaaten sichtbar wird. Umso alarmierender ist es, dass 41 Prozent der Befragten derzeit gar nicht zusätzlich privat vorsorgen. Auch wenn vielen die Bedeutung privater Rücklagen bewusst ist, fehlen oft die finanziellen Mittel oder klare Informationen.
Gleichzeitig zeigt die Studie, wie stabil das Bedürfnis nach Sicherheit ist: 81 Prozent der Befragten wünschen sich Produkte, die mindestens das eingezahlte Kapital garantieren. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zeigt sich damit umso deutlicher, wie unverzichtbar verlässliche, langfristig stabile Lösungen bleiben. Dieser Wert ist über Ländergrenzen hinweg bemerkenswert konstant und er unterstreicht, wie wichtig planbare, lebenslange Altersvorsorge für die Menschen ist.
Sicherheitsorientierung bleibt ein deutscher Grundpfeiler
Die deutsche Sicherheitsorientierung ist stark ausgeprägt – und besonders bei Investmentprodukten spielt der Wunsch nach verlässlichen Sicherungsmechanismen eine deutlich größere Rolle als im europäischen Durchschnitt. Die vertiefte Analyse zeigt: Garantien sind in Deutschland ein zentraler Treiber der Produktwahl. Auch bei Investmentprodukten spielt der Wunsch nach Absicherung eine deutlich größere Rolle als im europäischen Durchschnitt.
„Die Ergebnisse zeigen, dass sich 81 Prozent der Befragten Produkte mit Kapitalsicherheit wünschen. Das unterstreicht die große Bedeutung verlässlicher Zusagen. Mit Blick auf die Riester-Reform sollten Garantien daher nicht vollständig aufgegeben werden. In der Auszahlungsphase kommt es dann auf ein lebenslanges Einkommen an.“ so Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.
Der Befund ist klar: Stabilität bleibt zentral, gleichzeitig wünschen sich viele eine gewisse Wahlfreiheit innerhalb garantierter Strukturen. Genau solche Kombinationen aus modernen Garantieelementen und flexiblen Bausteine stellen die Versicherer mit ihren Vorsorgelösungen bereit.
Was Menschen zum Sparen anregt
Interessant ist auch, was Menschen tatsächlich dazu bewegt, mit der Vorsorge zu beginnen. Persönliche Gespräche mit Finanzberaterinnen und -beratern sind mit Abstand der wichtigste Auslöser. Staatliche Informationskampagnen spielen hingegen kaum eine Rolle. Gleichzeitig nutzen die Menschen digitale Zugänge immer häufiger, wollen aber weiterhin persönliche Beratungsmöglichkeiten behalten. Für die Zukunft heißt das: Digitale Tools wie Pensions-Dashboards gewinnen an Bedeutung, ersetzen aber nicht die persönliche Begleitung. Beides muss Hand in Hand gehen.
Ein europäischer Rahmen, der zu den Menschen passt
Ein zentraler Fokus der European Retirement Week wird auch die Diskussion über die Überarbeitung des PEPP-Rahmens sein. PEPP („Pan-European Personal Pension Product“) ist ein standardisiertes, freiwilliges privates Altersvorsorgeprodukt der EU, das grenzüberschreitend angeboten werden kann. Die Studienergebnisse liefern dafür eine klare Orientierung: Europa braucht keine staatliche Einheitslösung, sondern flexible Modelle, die nationale Systeme respektieren. Gleichzeitig sollten breitere Risikominderungsstrategien, von Garantien bis hin zu Lebenszyklusmodellen möglich sein. Und: Private Vorsorge muss so gestaltet sein, dass sie nicht nur individuell wirkt, sondern auch langfristige Investitionen in Europa stärkt. Die deutschen Ergebnisse machen deutlich, dass ein modernes Vorsorgesystem die verschiedenen Lebensrealitäten der Menschen ernst nehmen muss: Sie brauchen Sicherheit und auch das Vertrauen, dass sich Vorsorge lohnt.
Die Studie liefert wichtigen Rückenwind für Reformen
Die European Retirement Week macht nicht nur sichtbar, wie unterschiedlich die Ausgangslagen in den verschiedenen Ländern Europas sind, sondern sie zeigt auch, wie groß das gemeinsame Interesse an stabilen Rentensystemen ist. Für Deutschland wie für Europa gilt: Nur ein starkes Zusammenspiel aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge kann den Lebensstandard im Alter sichern und die Sozialsysteme nachhaltig entlasten.