Solvency II: Stabilität und Effizienz brauchen mutige Entscheidungen Link kopieren
Wie viel Regulierung braucht Stabilität und wo beginnt Überregulierung? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch den aktuellen Review-Prozess von Solvency II. Im neuen Finance Talk spricht Götz Treber, Leiter des GDV-Kompetenzzentrums für Unternehmenssteuerung und Regulierung, mit Angus Scorgie, Head of Prudential Regulation bei Insurance Europe, über Fortschritte, offene Baustellen und die Balance zwischen Sicherheit, Bürokratie und Wettbewerbsfähigkeit.
Scorgie betont: „Unsere Branche handelt evidenzbasiert. Wir suchen Lösungen, nicht Ausreden.“ Zugleich sieht er auf Level 2 Verbesserungsbedarf. Aus seiner Sicht bremsen zu viele technische Details und zu wenig mutige Entscheidungen den Reformprozess.
Besonders wichtig sind Fragen zur Berechnung langfristiger Zinsen, zur Volatilitätsanpassung und zu Investitionen mit langfristigem Horizont. Diese Themen bilden zentrale Stellschrauben für ein widerstandsfähiges und zukunftsorientiertes Versicherungsgeschäft. Scorgie plädiert für weniger Berichtspflichten und mehr Proportionalität, vor allem für kleine und mittlere Versicherer. Ebenso entscheidend seien Kontinuität und Stabilität bei Regelungen, die sich in der Praxis bewährt haben.
Trotz aller Komplexität zieht er ein klares Fazit: „Wenn Europa Kapital freisetzen und die Wirtschaft stärken will, braucht es Mut und eine Regulierung mit Augenmaß.“
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