Bayern: In diesen Zulassungsbezirken ändern sich die Regionalklassen
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Schadenbilanzen und Regionalklassen der rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland neu berechnet. Aus der heute veröffentlichten Regionalstatistik ergeben sich in der Kfz-Haftpflichtversicherung für 13 der 97 bayerischen Zulassungsbezirke und rund 1,3 Millionen Autofahrende niedrigere Einstufungen, unter anderem in München, Altötting, Weißenburg-Gunzenhausen und Neumarkt in der Oberpfalz. Höher eingestuft werden dagegen rund 400.000 Autofahrer in sechs Bezirken. Die beste Schadenbilanz erreichten Autofahrer in Kronach, in Augsburg war die Schadenbilanz am schlechtesten.
In den Kaskoversicherungen ändert sich wenig: Von den rund 6,3 Millionen Kaskoversicherten werden rund 440.000 in niedrigere Regionalklassen eingestuft, für rund 140.000 ergeben sich zukünftig höhere Einstufungen. Weite Teilen Oberbayerns, Niederbayerns und Schwabens sind in den Kaskoversicherungen regelmäßig hoch eingestuft. Die schlechtesten Kasko-Schadenbilanzen errechneten die Statistiker des GDV für Garmisch-Partenkirchen: Hier lag die Schadenbilanz in der Vollkaskoversicherung rund 50 Prozent, in der Teilkaskoversicherung sogar rund 130 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt.
Die Regionalklassen spiegeln die Schadenbilanz der 413 deutschen Zulassungsbezirke wider und werden einmal im Jahr vom GDV berechnet. Regionalklassen gibt es für die Kfz-Haftpflicht- sowie für die Voll- und Teilkasko-Versicherung. Entscheidend ist nicht, wo ein Schaden entstanden ist, sondern in welchem Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat. Grundsätzlich gilt: Je höher das Risiko eines Schadens und je teurer die Schäden in einem Bezirk, desto höher ist die Einstufung in der Regionalklasse – mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Versicherungsbeitrag. Allerdings lässt sich über eine Veränderung bei der Regionalklasse keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen. Dieser ist von vielen weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Typklasse, der Jahresfahrleistung oder der Entwicklung der Reparaturkosten abhängig. Letztere steigen seit Jahren stärker als die allgemeine Inflation, was bei den Kfz-Versicherern in den vergangenen zwei Jahren zu Verlusten von insgesamt rund fünf Milliarden Euro führte.
Die Regionalstatistik des GDV ist für die Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden.
Die Regionalklassen aller Bundesländer finden Sie hier.
Ein Tool zur Abfrage aller Regionalklassen in ganz Deutschland finden Sie hier auf unserer Verbraucher-Website „Die Versicherer“.