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Gesellschaft

Die regionalen Kosten der Altersvorsorge

Müssen Hamburger auf mehr verzichten, wenn sie ihren Lebensstandard im Alter halten wollen, als Einwohner von Wilhelmshaven? Eine Antwort auf diese Frage gibt eine Studie, welche Prognose für die Initiative „7 Jahre länger“ des GDV erstellt hat.

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© Fabian Wentzel / Getty Images

In Boom-Metropolen wie Hamburg ist die Sparbelastung für die Menschen höher als in strukturschwachen ländlichen Regionen.

Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) stellt für den Großteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die Haupteinkommensquelle im Ruhestand dar. Das bleibt auch in Zukunft so, gleichwohl sind insbesondere die Jüngeren stärker gefordert, zusätzlich eigenverantwortlich für den Ruhestand vorzusorgen. Damit verbunden ist die Frage nach den Kosten sowie der „Verträglichkeit“ der notwendigen Eigenvorsorge.

Die politische Diskussion bezieht sich in dem Zusammenhang oft auf das Konstrukt des Standardrentners, das auf einer stilisierten Erwerbsbiographie beruht. Die fiktive Person hat in ihren 45 (47) Erwerbsjahren stets in Vollzeit gearbeitet, jährlich das Durchschnittsgehalt verdient und jeweils exakt einen Entgeltpunkt in der GRV erworben. Für den bundesweiten Standardrentner des Jahrgangs 1980 ergibt sich auf Basis des aktuellen Rechts somit ein Rentenniveau von 44,7 Prozent im Jahr 2047. Für eine Einkommensersatzquote von 55 Prozent des letzten regulären Arbeitslohns, das entspricht in etwa dem Leistungsniveau der GRV vor den seinerzeitigen Reformen, müsste eine heute 40-jährige Standardrentnerin folglich durchschnittlich 190 Euro pro Monat zurücklegen, was einer Sparquote von 4,3 Prozent entspricht.

Standardrentner hat für viele Menschen geringe Aussagekraft

Für viele Menschen haben diese Werte aber nur eine begrenzte Aussagekraft. Denn die Wirtschaftskraft – und damit verbunden auch die Löhne – entwickeln sich in den 401 Landkreisen und kreisfreien Städten verschieden, so dass Sicherungslücke und Sparaufwand regional deutlich variieren. Berücksichtigt man zusätzlich noch die unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten, nimmt die Spreizung weiter zu, wie eine Prognos-Studie im Auftrag der GDV-Initiative „7 Jahre länger“ eindrucksvoll zeigt. Bewohner wirtschaftsstarker Regionen müssen demnach trotz höherer Löhne letztlich sogar mehr sparen als jene in einkommensschwächeren Gegenden, um ihren regionalen Vorsorgebedarf zu decken. 

In welche Regionen die Sparbelastung für die Menschen besonders hoch ist, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Altersvorsorge kompakt.


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