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Klima

Diskussion um Pflichtversicherung: GDV wirbt für Prävention und Klimafolgenanpassung

Bei den Beratungen zwischen Bund und Ländern über die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden hat es keine Einigung gegeben. Der GDV setzt sich weiter für ein Gesamtkonzept ein, das neben einer Versicherungslösung auch Vorsorge- und Schutzmaßnahmen vorsieht.

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© Unsplash

Die Bundesländer hatten sich im Sommer für eine Pflichtversicherung für Elementarschäden für alle Gebäudebesitzer ausgesprochen. Bei den aktuellen Gesprächen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz wurde eine Lösung jetzt vertagt. Das Thema soll erneut geprüft und im nächsten Jahr nochmal beraten werden, hieß es.

„Für uns Versicherer stehen weiterhin Prävention und Klimafolgenanpassung im Mittelpunkt“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Sie sind Dreh- und Angelpunkt, damit Schäden durch Naturkatastrophen und damit Versicherungsprämien finanziell nicht aus dem Ruder laufen. Eine singuläre Pflichtversicherung löst das Problem nicht. Im Gegenteil: Sie verhindert keinen einzigen Schaden.“

Die Versicherungswirtschaft setzt sich daher für ein Gesamtkonzept aus Prävention, Klimafolgenanpassung und Versicherung ein. Im Rahmen dessen wollen die Versicherer alle Wohngebäude schnell und rechtssicher rundum gegen Naturgefahren versichern. Dafür würden sie bereits geschlossene Gebäudeversicherungen von einem Stichtag an automatisch auf Elementarschutz umstellen, sofern Kunden nicht widersprechen. Dafür brauchen sie eine gesetzliche Grundlage. Neue Verträge schließen den Schutz ohnehin ein.

Teil des Gesamtpakets sind verbindliche Schutzmaßnahmen wie Bauverbote in gefährdeten Gebieten, eine Pflicht zu überschwemmungsresilienten Baustoffen und eine Klima-Gefährdungsbeurteilung bei Baugenehmigungen sowie ein Naturgefahrenausweis, der die Schadenanfälligkeit von Gebäuden aufzeigt.