Versicherer wollen bei Cyber-Angriffen enger mit Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten
Die deutschen Versicherer haben gemeinsam mit dem Minister der Justiz in Nordrhein-Westfalen, Peter Biesenbach (CDU), sowie den Strafverfolgungsbehörden NRW einen Krisenplan bei Cyber-Angriffen vorgestellt.
„Es ist unser Ziel, uns besser mit den Behörden auf Länder- und Bundesebene zu vernetzten, um im Ernstfall Cyber-Angriffe noch effektiver abwehren und aufklären zu können“, erklärte Werner Schmidt, Vorsitzender des Ausschusses Betriebstechnik, Digitalisierung und IT beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Dienstag in Düsseldorf.
Die Versicherer seien präventiv bereits sehr gut aufgestellt, unter anderem mit dem branchenweiten Lage- und Krisenreaktionszentrum für IT-Sicherheit (LKRZV). „Bei Angriffen sollten die Unternehmen noch schneller direkte Ansprechpartner zur Verfügung haben“, sagte Schmidt. Gerade in solchen Fällen sei eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden wichtig.
Patric Fedlmeier, IT-Vorstand der Provinzial Rheinland Versicherung, lobte die Arbeit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW). Diese habe bei der Abwehr der Attacke auf das Lukaskrankenhaus in Neuss im Februar 2016 die Klinik maßgeblich unterstützt. „Auch die Versicherer haben mit der ZAC bereits gute Erfahrungen gemacht“, sagte Fedlmeier. In den vergangenen Wochen gab es bereits erste Fälle einer erfolgreichen Zusammenarbeit. „Für den Schutz der Daten unserer Kunden werden wir auch weiterhin alles tun, was nötig ist“, sagte Fedlmeier.
Der nun vorgestellte Krisenplan soll den Versicherungsunternehmen helfen, die Ermittlungszusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden im Ernstfall schneller einzuleiten. Zudem gibt er konkrete Hilfestellungen, was Versicherer bei ihren Plänen für die Vorbereitung auf den Ernstfall beachten müssen.