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Schaden & Unfall

Baukonstruktive Überflutungsvorsorge – Leitfaden mit Hinweisen für die Wahl geeigneter Bauarten und deren Umsetzung

Die Überflutung eines Gebäudes, beispielsweise durch Flusshochwasser, Starkregen oder durch Rückstau der angeschlossenen Kanalisation, kann im und am Gebäude erhebliche Schäden anrichten. Dabei können diese durch baukonstruktive Maßnahmen wirksam minimiert werden, beispielsweise durch besondere Decken- und Außenwandkonstruktionen oder durch die Verwendung besonderer Baustoffe.

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© VdS Schadenverhütung

Mit baulichen Maßnahmen können Überschwemmungsschäden minimiert werden.

Der Leitfaden Baukonstruktive Überflutungsvorsorge“ (VdS 6002) enthält Hinweise zum überflutungsangepassten Planen und Bauen und ergänzt das bestehende Musterkonzept zum Überschwemmungsschutz (VdS 3521). Dieser Leitfaden behandelt Gefahren und Risiken der Überflutung von Gebäuden und deren Inhalt sowie Nutzung, insbesondere bei Industrie- und Gewerbebetrieben. Anhand von Beispielen werden Lösungen und Empfehlungen zum Überschwemmungsschutz aufgezeigt. Die enthaltenen Hinweise gelten sowohl für die Planung, Einrichtung und den Betrieb neu zu errichtender als auch bestehender Bauten.

Überflutung vorbeugen

Die baulichen Maßnahmen der Überflutungsvorsorge zielen darauf ab, den Wassereintritt in das Gebäude bis zu einem zuvor definierten Schutzziel zu verhindern. Gleichzeitig sollen die nachteiligen Folgen eines Wassereintritts gemindert werden. In der Praxis haben sich drei Strategien durchgesetzt, die ein Gebäude vor Überflutungen schützen beziehungsweise Überflutungs­schäden minimieren können:

  1. Ausweichen (Wassereintritt verhindern etwa durch den Bau außerhalb von Überschwemmungsgebieten oder Aufständerung vom Gebäude)
  2. Widerstehen (Wassereintritt verhindern etwa durch bauliche Maßnahmen mit der Verwendung überflutungswiderstandsfähiger Bauarten für die gefährdeten Gebäudeteile, etwa Außenwände und Geschossdecken)
  3. Anpassen und Nachgeben (Schaden begrenzen etwa durch planmäßiges Fluten mit der angepassten Nutzung des womöglich zu überflutenden Gebäudebereichs)

Ziel ist es, die Umsetzung des überflutungsangepassten Planens und Bauens als ein wichtiges Element zum Management von Überflutungsrisiken und zur Anpassung an den Klimawandel zu konkretisiert und praktisch zu unterstützen.

Der Leitfaden wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden erstellt. Ziel war es die aktuellen Erkenntnisse zu baukonstruktiver Überflutungsvorsorge eingehend mit Praxisbezug zu erläutern. VdS 6002 ergänzt die Veröffentlichung des umfassenden „Katalogs der gegen Überflutung widerstandsfähigen Außenwand-, Decken- und Fußboden-Konstruktionen“ für die überflutungswiderstandsfähigen Bau­arten.

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