
Wie die Versicherungsbranche schützt, was Menschen am Herzen liegt

Versicherungsschutz auf Schritt und Tritt
Wäre Versicherungsschutz sichtbar, man würde ihm auf Schritt und Tritt begegnen, an jedem Auto, an jedem Gebäude und in jedem Unternehmen. Es liegt in der Natur der Menschen, schützen zu wollen, was ihnen am Herzen liegt: die Familie, das Haus oder auch den Betrieb. Versicherungsschutz ist so vielfältig wie die Risiken der Kundinnen und Kunden. Natürlich braucht nicht jeder jede Versicherung. Vielmehr muss jede Person und jedes Unternehmen für sich entscheiden, welche Risiken abgesichert werden müssen und welche allein getragen werden können.
Für Selbstständige und Unternehmen ist Versicherungsschutz oft eine Voraussetzung ihrer wirtschaftlichen Aktivität. Auch wirtschaftlicher Fortschritt und Innovationen setzen oft Versicherungsschutz voraus, z. B. der Ausbau Erneuerbarer Energien und die zunehmende Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft. Gleich zeitig ist privater Versicherungsschutz ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Absicherung der privaten Haushalte, z. B. beim Aufbau der Altersvorsorge.

Versicherer als Partner von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Über die finanzielle Absicherung von Risiken hinaus profitieren Wirtschaft und Gesellschaft von der einzigartigen Expertise der Versicherer, Risiken einzuschätzen und messbar zu machen. Mit ihrer umfangreichen Risikoforschung zeigen sie, wie sich Risiken verringern oder vermeiden lassen. Dabei machen sich die Versicherer auch die neuen technologischen Möglichkeiten zunutze. So tragen sie u. a. dazu bei, die Verkehrssicherheit oder den Schutz von Unternehmen vor Cyberrisiken zu erhöhen sowie die Folgen des Klimawandels zu mindern.
Seit jeher engagieren sich die Versicherer, um das Risikobewusstsein in der Gesellschaft zu stärken. Denn nur wer die bestehenden Gefahren kennt, kann sich wirksam davor schützen. Für Politik und Wirtschaft sind die Versicherer als wichtige Know-how-Träger gefragte Partner und Berater bei der Aufgabe, Risiken zu vermeiden und Schäden zu begrenzen. So profitieren Wirtschaft und Gesellschaft von einem Dreiklang aus Risikoaufklärung, Prävention und Versicherungsschutz.

Absicherung für alle Fälle
Versicherungsunternehmen tragen das finanzielle Risiko im Schadens- und Krankheitsfall und sorgen dafür, dass ihre Kundinnen und Kunden auch im Alter oder im Fall einer Berufsunfähigkeit gut abgesichert sind.
Die Leistung einer Versicherung beginnt mit dem Vertragsabschluss: Ab diesem Zeitpunkt haben die Versicherten die Gewissheit, vor finanziellen Risiken geschützt zu sein und zwar unabhängig davon, ob der Versicherungsfall tatsächlich eintritt oder nicht. Kommt es zu einem Versicherungsfall, erbringt der Versicherer die vereinbarte Leistung – neben Geldleistungen sind das zunehmend auch direkte Hilfeleistungen (Assistance). Die Versicherer haben ein großes eigenes Interesse an zügiger Schadenregulierung, denn zufriedene Kundinnen und Kunden tragen wesentlich zum Geschäftserfolg bei.
Zur raschen Regulierung von Schäden sind die Unternehmen auch gesetzlich verpflichtet. Gleichzeitig ist es ihre Pflicht, jeden Schadenfall sorgfältig zu prüfen, um unberechtigte Leistungsauszahlungen zu vermeiden. Damit wahren sie die Interessen aller Versicherten. Auch die Bildung von Rückstellungen für zukünftige Leistungsansprüche ist ein wichtiges Leistungselement der privaten Versicherung. Beispiele sind hier die Alterungsrückstellungen in der Privaten Krankenversicherung oder die Deckungsrückstellungen, die bei privaten Rentenversicherungen während der Ansparphase gebildet werden.

Stark aufgestellt
486.500 Menschen sind in der Versicherungsbranche deutschlandweit für die Kundinnen und Kunden da. Wäre die Versicherungsbranche eine Stadt, hätte sie doppelt so viele Einwohner wie Kiel.
Hinter der Bereitstellung von Versicherungsschutz stehen vielfältige Aufgaben: Von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Produkte entsprechend den Bedürfnissen der Versicherten und der versicherungsmathematischen Kalkulation der Prämien über die Beratung und den Vertrieb von Versicherungsprodukten bis hin zur professionellen Kapitalanlage und der Prüfung und Regulierung der Leistungsfälle. Mit der Digitalisierung kommen neue Aufgaben und Berufsfelder hinzu, z. B. App-Programmierung und Data Science.
293.700 Angestellte sind bei Versicherungsunternehmen und im Versicherungsvermittlergewerbe beschäftigt. Hinzu kommen die 192.800 haupt- oder nebenberuflich tätigen selbstständigen Versicherungsvermittler und -berater, die die Nähe zu den Kundinnen und Kunden ermöglichen. Die Ausbildung wird in der Versicherungswirtschaft großgeschrieben: 10.500 Auszubildende absolvieren bei den Versicherungsunternehmen derzeit ihre Berufsausbildung.

Nah an den Menschen, auch abseits der Metropolen
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pflegen den persönlichen Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden – auch in ländlichen Gebieten abseits der Großstädte. Damit sind die Versicherer ganz nah dran an den Menschen und erfahren, was sie bewegt. In Deutschland stehen den Menschen viele Wege offen, um eine Versicherung abzuschließen. Sie können frei wählen, ob sie sich direkt an einen Versicherer wenden, Vermittler in Anspruch nehmen (die i. d. R. Provisionen bekommen) oder sich gegen Honorar beraten lassen wollen. Gleichzeitig haben Versicherer und Vermittler in Deutschland die Pflicht, ihre Kundinnen und Kunden zu beraten, wenn ein Anlass dafür erkennbar ist. Vor diesem Hintergrund schließen die meisten Personen ihre Versicherungsverträge bei Vermittlern ab. Das zeigt die Statistik der Vertriebswege für alle Sparten gleichermaßen.

Dreimal mehr Versicherungs- als Mobilfunkverträge
In den letzten Jahren ist der gesellschaftliche Wunsch nach Stabilität und Sicherheit immer größer geworden, das zeigt die steigende Nachfrage nach Versicherungsschutz. 466 Millionen Versicherungsverträge haben die Deutschen abgeschlossen – das ist fast dreimal so viel wie die Anzahl der Mobilfunkverträge im Land.

Die deutschen Versicherer stehen für Stabilität
Deutschland gehört zu den größten Versicherungsmärkten weltweit und ist einer der führenden Rückversicherungsstandorte. Versicherer können auch deswegen Schutz für Risiken bieten, weil sie einen Teil der Risiken an die internationalen Rückversicherungsmärkte weitergeben. So wird ein weltweiter Risikoausgleich erreicht. Dies ist vor allem bei sehr großen Einzelrisiken wichtig, etwa großen Infrastrukturprojekten oder Industrieanlagen, aber auch als Schutz gegen eine Kumulierung von Schäden, z. B. durch extreme Wetterereignisse. Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Rückversicherungsstandort. Zwei der fünf größten internationalen Rückversicherungsgruppen haben ihren Sitz in Deutschland.

Die Versicherungsbranche ist vielfältig
Der deutsche Versicherungsmarkt ist so vielfältig wie seine Kundinnen und Kunden. Vom regionalen Versicherer bis zum globalen Konzern, vom Versicherungsverein über öffentliche Versicherer bis zur Aktiengesellschaft finden sich viele Rechts- und Organisationsformen. Die Versicherer haben unterschiedliche Geschäftsstrategien und Zielgruppen, die sich durch die Digitalisierung weiter ausdifferenzieren. Von dieser Anbietervielfalt profitieren vor allem die Versicherten.
Unter Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stehen derzeit 80 Lebens-, 46 Kranken-, 202 Schaden-/Unfall- und 28 Rückversicherer, die etwa 90 Prozent des deutschen Versicherungsmarktes ausmachen. Hinzu kommen 132 Pensionskassen und 35 Pensionsfonds zur betrieblichen Altersversorgung sowie 30 Sterbekassen und zahlreiche ausländische Anbieter. Darüber hinaus werden einige hundert kleine Versicherer direkt von den Bundesländern beaufsichtigt.
Die Mitglieder des GDV repräsentieren 97% dieses Marktes.

Eine der umsatzstärksten Branchen Deutschlands
Die Summe der vielen kleinen und großen Beitragszahlungen der Versicherten machen die Branche mit 226 Milliarden Euro zu einer der umsatzstärksten in Deutschland.
Das Niedrigzinsumfeld, der demografische Wandel, die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft und die Digitalisierung führen derzeit zu tiefgreifenden Veränderungen am Versicherungsmarkt. Die Innovationsdynamik hat sich beschleunigt. Der Wettbewerb ist intensiver geworden. Die etablierten Versicherer entwickeln sich weiter – in ihren Produkten, ihren Vertriebsstrategien und ihrem Geschäftsbetrieb. Versicherer werden nachhaltiger und grüner in Geschäftsprozessen und der Kapitalanlage. Neue Anbieter kommen auf den Markt. Vielfältige Kooperationen mit Startups und Unternehmen anderer Branchen bilden sich heraus. Die Kundinnen und Kunden profitieren von der zunehmenden Vielfalt an Angeboten und Anbietern. Große Chancen bieten die neuen digitalen Technologien. Sie erleichtern den Zugang zum Versicherungsschutz und die Interaktion mit den Anbietern. Durch Automatisierung und den Einsatz von Big Data und künstlicher Intelligenz kann z. B. die Abwicklung von Schadenfällen verbessert werden. Die Möglichkeit online zu kommunizieren hat sich während der Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie als entscheidender Vorteil erwiesen. Im Lockdown konnten in der Versicherungswirtschaft im Maximum nahezu 100 % der Belegschaft im Innen- und Außendienst von zu Hause aus arbeiten.

Langfristig und stabil
Mit Kapitalanlagen von rund 1,8 Billionen Euro zählt die Branche zu den größten deutschen institutionellen Investoren.
Die deutschen Versicherer sind verlässliche Kapitalgeber für die Finanzierung von Unternehmen und Immobilien, von Banken und der öffentlichen Hand. Das Versicherungsgeschäft ist langfristig ausgerichtet. Daher halten die Versicherer ihre Kapitalanlagen typischerweise über viele Jahre, teilweise auch über Jahrzehnte. Mit ihren Investitionen unterstützen die Versicherer auch die Finanzierung von Infrastruktur und neuen Technologien. Versicherer legen ihr Kapital breit gestreut an und unterliegen dabei strengen Vorschriften. Die Sicherheit der Kapitalanlagen hat oberste Priorität. Aus gutem Grund: Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass die Versicherungsleistungen jederzeit gezahlt werden können, z. B. im Bereich der Altersvorsorge.

Nachhaltige Investitionen
Die Versicherungsunternehmen wissen, dass ihre Anlageentscheidungen große Auswirkungen für den Planeten und unsere Gesellschaft haben können. Sie wollen aktiv zu einer guten Zukunft beitragen. Jeden Börsentag legen sie rund 1,2 Milliarden Euro Kapital neu an, dabei können nachhaltige Projekte zunehmend eine wichtige Rolle spielen. Indem sie auch die Risiken solcher Projekte tragen, leisten die Versicherer einen doppelten Beitrag: Kein Windrad, keine Solaranlage würde erneuerbare Energie liefern, hätten Versicherer dafür nicht einen Risikoschutz übernommen.
Versicherer bekennen sich zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens. Sie unterstützen das Ziel eines klimaneutralen Europas bis 2050 und den Green Deal der EU. Der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft für eine nachhaltige Zukunft ist eine zentrale Herausforderung und Verpflichtung gegenüber den jetzigen und zukünftigen Generationen. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Strategien für nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln – darum geht es.
Das Geschäftsmodell der Versicherungswirtschaft ist langfristig ausgerichtet. Und die Klimaerwärmung sowie die notwendigen Anpassungen an die Folgen – Überflutungen, Hitze, Stürme – beeinflussen auf vielfältige Weise das Versicherungsgeschäft. An den Nachhaltigkeitszielen richtet die Branche ihre Kapitalanlagen, die Versicherung von Risiken sowie ihre eigenen Geschäftsprozesse neu aus. So macht sie ihren Beitrag zum nachhaltigen Umbau konkret. Versicherer können Kapital für den milliardenschweren Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur und den European Green Deal zur Verfügung stellen. Kein Windrad, keine Solaranlage würde erneuerbare Energie lie-fern, hätten Versicherer dafür nicht einen Risikoschutz übernommen.

Langfristig und stabil
Im Gegensatz zu Risikokapitalunternehmen, denen es um schnelle Rendite geht, sind die deutschen Versicherer langfristige und verlässliche Anleger. Auch in schwierigen Zeiten tauchen sie nicht einfach ab, sondern bleiben und sorgen so für Stabilität auf den Finanzmärkten. Die deutschen Versicherer sind verlässliche Kapitalgeber für die Finanzierung von Unternehmen und Immobilien, von Banken und der öffentlichen Hand. Das Versicherungsgeschäft ist langfristig ausgerichtet. Daher halten die Versicherer ihre Kapitalanlagen typischerweise über viele Jahre, teilweise auch über Jahrzehnte. Mit ihren Investitionen unterstützen die Versicherer auch die Finanzierung von Infrastruktur und neuen Technologien. Versicherer legen ihr Kapital breit gestreut an und unterliegen dabei strengen Anlagevorschriften. Die Sicherheit der Kapitalanlagen hat oberste Priorität. Aus gutem Grund: Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass die Versicherungsleistungen jederzeit gezahlt werden können, z. B. im Bereich der Altersvorsorge.

Für eine starke Gesellschaft
Verantwortung zu übernehmen ist Teil ihrer DNA: Mit Steuerzahlungen von ca. 21 Milliarden Euro jährlich tragen die Versicherer selbstverständlich ihren Teil zu einem guten Leben für alle bei.
Als spezifischer Steuerbeitrag im Versicherungsbereich tragen Versicherung- und Feuerschutzsteuer 15,5 Milliarden Euro zu den Steuereinnahmen in Deutschland bei. Auch mit der Körperschaft- und Gewerbesteuer leisten die Versicherer einen signifikanten, eigenen Beitrag zu den Steuereinnahmen in Milliarden höhe (2020 fast 3 Milliarden Euro). Hinzu kommen die Lohn- und Einkommensteuerzahlungen der Beschäftigten in der Versicherungswirtschaft.

Für eine gute Zukunft für alle
Langfristigkeit, Stabilität, Nachhaltigkeit –entlang dieser Grundsätze gestaltet die Versicherungsbranche durch Prävention, Versicherungsschutz und Investition eine gute Zukunft für alle.
So schützt sie das, was uns am Herzen liegt.