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Konjunktur & Märkte

Frühlingslaune kühlt ab

Die konjunkturellen Aussichten in Deutschland trüben sich nach und nach ein. Gute Nachrichten gibt es jedoch in Bezug auf die Inflation und an den Aktienmärkten.

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© Unsplash

Die deutsche Wirtschaft schrumpfte laut revidierten Daten im 1. Quartal 2023 um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal und befindet sich damit in einer technischen Rezession. Wie repräsentativ dieses Ergebnis für den Zustand der deutschen Wirtschaft ist, muss sich noch zeigen. Deutschland fällt damit jedoch im europäischen Vergleich weiter zurück. Auch die Wachstumsprognosen sind schwach im Vergleich zu südeuropäischen Ländern wie Griechenland und Portugal.  

Dagegen überraschten die Inflationsdaten im Mai positiv. Der Verbraucherpreisindex in Deutschland bzw. der Harmonisierte Verbraucherpreisindex im Euroraum sanken stärker als erwartet und lagen laut vorläufigen Ergebnissen bei jeweils 6,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat. 

Sinkende Inflation stellt Zinsschritt im Juli in Frage  

Im Mai gab es mehrere Entwicklungen auf den Finanzmärkten. Zunächst wurden die US-Bondmärkte durch verschiedene Äußerungen der Federal Reserve (Fed) zur Zinspolitik beeinflusst. Obwohl die Fed den Leitzins angehoben hatte, deuteten einige Mitglieder der Fed auf weitere mögliche Zinserhöhungen hin, während der Markt auf sinkende Zinsen spekulierte. Später sorgte der Streit um die US-Schuldengrenze für Unsicherheit, was zu einer Flucht in Anleihen führte. Ende des Monats gab es eine Einigung, aber die Anleger blieben besorgt, denn eine stark rückläufige Kreditvergabe in den USA könnte die Fed dazu veranlassen, entgegen vorheriger Äußerungen die Zinsen vorerst doch nicht anzuheben. Die Europäische Zentralbank (EZB) hob ebenfalls die Zinsen an und kündigte an, im Juli aus ihrem Anleihekaufprogramm auszusteigen. Die überraschend niedrigere Inflationsrate im Euroraum führte zu Diskussionen, wie viele weitere Zinserhöhungen nötig sind. Die Aktienmärkte erhielten sich ihren Optimismus und verzeichneten Kursgewinne. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar an Wert aufgrund der Unsicherheit und der schwächeren Konjunktur im Euroraum.

Die vollständige Ausgabe der Economics and Finance Perspectives können Sie sich am Ende dieser Seite herunterladen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Autoren Dr. Jörg Stefan Haas und Dr. Max Hanisch.

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