„Versicherungslücke wird schneller wachsen als sie sich schließen lässt“
Die Lücke in der Absicherung gegen Naturgefahren könnte schnell wachsen, erklärt Jörg Asmussen bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt.
Den deutschen Versicherern zufolge könnte die Versicherbarkeit von Naturgefahren schon bald an ihr Limit geraten. „Die Versicherungslücke bei der Absicherung gegen Naturgefahren wird sich schneller vergrößern als sie sich schließen lässt“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, auf einer Podiumsdiskussion bei der 8. Konferenz für Globale Versicherungsaufsicht der Europäischen Versicherungsaufsicht EIOPA in Frankfurt. Zur Zeit befinde sich die Welt auf einem 2,7-Grad-Pfad und damit weit weg vom Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erwärmung um höchstens 1,5 bis 2 Grad anwachsen zu lassen.
Prävention und Vorbereitung auf Katastrophen nötig
Asmussen, der bei dem Panel mit Steven Seitz von der US-Versicherungsaufsicht FIO, Rym Ayadi von der Universität London, Ekhosuehi Iyahen, Generalsekretär des Insurance Developement Forum, und Satoshi Ikeda von der Financial Services Agency of Japan diskutierte, erinnerte daran, dass nicht alles in der Welt versichert werden könne. „100 Prozent der volkswirtschaftlichen Schäden werden nie versicherbar sein“, sagte Asmussen. Es sei aber wichtig, dass Versicherer mehr Prävention und Vorbereitung auf extreme Katastrophen forderten, damit Versicherungsschutz für Bürgerinnen und Bürger sowie Firmen auch in Zukunft bezahlbar bleibe.
Moderator Helmut Gründl befragte auf dem EIOPA-Panel GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen, Steven Seitz (FIO), Ekhosuehi Iyahen (IDF) und Rym Ayadi (Bayes Business School) (v.l.).
Die Bezahlbarkeit von Versicherungsschutz könnte zum Problem werden. Die deutschen Versicherer schätzen, dass sich die Prämien für Wohngebäudeversicherungen in den kommenden zehn Jahren verdoppeln könnten, wenn nicht Fortschritte bei Prävention und Klimafolgenanpassung gemacht werden.