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Mobilität

Kfz-Versicherung: Neue Typklassen für über zehn Millionen Autofahrende

Der GDV hat die neue unverbindliche Typklassenstatistik für rund 33.000 Automodelle veröffentlicht. Nur wenige Modelle werden um mehr als eine Klasse nach oben oder unten umgestuft.

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© chuttersnap / Unsplash

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat heute die neue unverbindliche Typklassenstatistik für rund 33.000 Automodelle veröffentlicht. „Der GDV hat für rund 5,9 Millionen Autofahrende höhere Einstufungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung berechnet, für rund 4,5 Millionen niedrigere Typklassen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Für rund 32 Millionen beziehungsweise rund 75 Prozent der Autofahrenden bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres. 

„Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten“, so Asmussen. So finden sich etwa der Renault Clio 1.3 und der VW ID.4 Pure 125 zwei Klassen niedriger als vorher wieder, während der Ford Focus 1.0 nun zwei Klassen und der Renault Austral 1.3 sogar drei Klassen höher eingestuft sind als im Vorjahr. 

Online-Abfrage: Hier erfahren Sie Ihre Typklasse

Hier können die neuen Typklassen für rund 32.000 verschiedene Automodelle online abgerufen werden: www.typklasse.de 

Viele SUVs und Oberklasse-Modelle mit hohen Typklassen

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der BMW 730D und der Jeep Grand Cherokee 3.6 hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Hyundai i10 1.1 und der Opel Corsa-D 1.4 eher niedrige Klassen.

Hintergrund: Die Typklassenstatistik des GDV

Um Kfz-Versicherern die risikogerechte Kalkulation ihrer Beiträge zu erleichtern, wertet der GDV einmal jährlich die Schadenbilanzen aller in Deutschland zugelassenen Automodelle aus. Die Typklassenstatistik des GDV umfasst aktuell rund 33.000 verschiedene Modelle und deren Schadenbilanzen der Jahre 2022 bis 2024.

„Die Logik der unverbindlichen GDV-Typklassenstatistik ist einfach: Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe“, sagt Asmussen. 

Allerdings lässt sich über eine Veränderung bei der Typklasse keine Aussage zur Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen. Dieser ist von vielen weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Regionalklasse, der Jahresfahrleistung oder der Entwicklung der Reparaturkosten abhängig. Letztere steigen seit Jahren stärker als die allgemeine Inflation, was bei den Kfz-Versicherern in den vergangenen zwei Jahren zu Verlusten von insgesamt rund fünf Milliarden Euro führte.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). In die Berechnung der Vollkaskoversicherung fließen die Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen sowie die Teilkaskoschäden (u. a. Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse) vollkaskoversicherter Fahrzeuge ein. In der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen (10-33). Für diese Statistik werden die Teilkaskoschäden kaskoversicherter Fahrzeuge betrachtet.

Die neue Typklasseneinstufung des GDV ist für die Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden. 

Ansprechpartner

Kathrin Jarosch (© Christian Kruppa / GDV)
Kathrin Jarosch
Sprecherin GDV