Ertragslage deutlich eingetrübt - Erwartungen positiv
Die deutschen Versicherer bewerten ihre aktuelle Ertragslage schlechter als vor einem Jahr. Das zeigt der Ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft.
„Nur noch 15 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Ertragslage im Sommer günstig genannt“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Vorjahr waren es noch 22 Prozent. Dagegen sprachen 72 Prozent (Vorjahr: 65 Prozent) der Befragten von einer lediglich befriedigenden Lage.
„Der Ukraine-Krieg, die hohen Energie- und Rohstoffpreise, die Lieferengpässe und die allgemein gestiegenen konjunkturellen Unsicherheiten lassen die Unternehmen bei der Beurteilung ihrer Situation vorsichtig werden“, erklärte Asmussen.
In der Spartenbetrachtung verschlechterte sich in der Lebensversicherung die Beurteilung der aktuellen Ertragslage. Zwar bezeichnete weiterhin eine deutliche Mehrheit (75 Prozent) der Unternehmen die momentane Situation als befriedigend (Vorjahr: 74 Prozent), jedoch schätzten nur noch 21 Prozent (Vorjahr: 26 Prozent) der befragten Unternehmen ihre Lage als günstig ein.
Nur noch 19 Prozent der Unternehmen sind optimistisch
Auch die Ertragserwartungen für die nächsten drei Jahre fielen in der Lebensversicherung deutlich negativer aus. Der Anteil der Unternehmen, die mittelfristig mit einer Verbesserung ihrer Ertragslage rechnen, ging von 40 auf 19 Prozent zurück. Mit 71 Prozent (Vorjahr: 50 Prozent) gingen mehr Unternehmen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Gleichzeitig blieb die Quote der Unternehmen, die mit schlechten Ertragsaussichten rechnen, mit 10 Prozent unverändert.
Bei den Schaden- und Unfallversicherern sank der Anteil der Unternehmen, die die aktuelle Ertragslage als gut einschätzen, von bereits niedrigen 6 Prozent auf nur noch 1 Prozent. Gleichzeitig bezeichneten aber auch weniger Unternehmen den Status quo als ungünstig und mehr als befriedigend.
Der Anteil der Unternehmen, deren Ertragserwartungen im Vergleich zur derzeitigen Situation aufwärtsgerichtet sind, nahm dagegen weiter zu (58 Prozent, zuvor 53 Prozent), jedoch auch der Anteil der Unternehmen mit pessimistischen Erwartungen (7 nach zuvor 1 Prozent). Der Anteil gleichbleibender Erwartungen sank von 46 auf 35 Prozent.