Zur Suche
Schaden & Unfall

Wie Museen den Kampf gegen Diebe und Einbrecher gewinnen können

Die spektakulären Raubzüge der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt: Manche Museen und Ausstellungshäuser brauchen ein Sicherheitsupdate. Gemeinsam mit Experten der Versicherungswirtschaft hat der Deutsche Museumsbund jetzt die Grundlagen für einen besseren Schutz gegen Diebe zusammengefasst. Weitere Sicherheitshinweise sollen folgen.

Lesedauer
© Viacheslav Besputin / GettyImages

Wer im Wettlauf gegen die Kriminellen nicht den Kürzeren ziehen will, muss sein Sicherheitssystem regelmäßig prüfen und weiterentwickeln.

Nicht immer sind die Coups so aufsehenerregend wie der Goldmünzenraub aus dem Berliner Bode-Museum oder der Einbruch im Grünen Gewölbe in Dresden. Doch die beiden Fälle werfen ein Schlaglicht auf ein altbekanntes Problem: Museen stehen im Fokus von Einbrechern und Dieben, aber sie können ihre Exponate nicht einfach wegsperren – schließlich sollen die Besucher der ganzen Pracht so nah kommen wie möglich.

Museumssicherheit braucht Investitionen

Die richtige Balance zwischen Offenheit und Sicherheit ist für Ausstellungsmacher und Museumsdirektoren seit jeher eine Herausforderung. Dazu kommt: Die Gefahr droht nicht nur nachts, nicht nur von außen und nicht nur den Exponaten. Während der Öffnungszeiten kommen die Täter ganz leicht ins Gebäude und können ganz ohne Geschick und Raffinesse, sondern schlicht mit brutaler Gewalt an ihre Beute gelangen. Und auch für Diebe in der eigenen Belegschaft gibt es mehr als ein Beispiel.

Wer im Wettlauf gegen die Kriminellen nicht den Kürzeren ziehen will, muss daher sein Haus, seine Abläufe und sein Risikomanagement regelmäßig prüfen und sich baulich, technisch und organisatorisch den Bedrohungen anpassen. Auch wenn es noch so abgedroschen klingt: Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Experten empfehlen daher vor allem, sämtliche Sicherheitsvorkehrungen ständig in Frage zu stellen.

Der jüngst veröffentlichte Ratgeber für Diebstahlschutz des Deutschen Museumbundes (DMB) rät etwa zu regelmäßigen Sicherheitschecks, Schwachstellen- und Gefährdungsanalysen – und natürlich zu ausreichenden Sicherungssystemen. Die müssen aber wiederum für die Besucher akzeptabel sein. „Sicherheitssysteme in den Museen müssen permanent aktualisiert werden. Die neuen Sicherheitsmaßnahmen müssen auch umgesetzt und von der Gesellschaft getragen werden“, sagt Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 

Assekuranz als Sicherheitspartner

Wesentliche Sicherheitspartner der Museen sind neben der Polizei die Versicherer – schließlich wollen auch sie nicht, dass die wertvollen Kostbarkeiten aus den Museen verschwinden. Die Kunstversicherer bieten Sicherheits-Audits an, weisen auf Sicherheitslücken hin und können auf die Expertise der GDV-Schadensverhüter bauen: Ihr geballtes Wissen findet sich in den  Sicherungsrichtlinien für Museen und Ausstellungshäuser, die für Architekten, Planer und Sicherheitschefs seit Jahren unverzichtbare Hilfen sind.

Hier erfahren sie unter anderem, wie stark die Schlösser, wie dick das Panzerglas und wie klein die Fenstergitter sein müssen, damit sie für Einbrecher wirklich eine Hürde sind. Nach den Diebstählen in Berlin und Dresden sollen nun auch diese Richtlinien ein Update bekommen – denn natürlich können und wollen Museen, Polizei und Versicherer aus den erfolgreichen Coups auch lernen  – und den Einbrechern künftig wieder ein, besser sogar zwei Schritte voraus  sein.

Inhaltstyp
Schlagworte