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Schaden & Unfall

Autofahren ist jungen Erwachsenen weiter wichtig

Auch wenn das neueste Smartphone das Auto als Statussymbol abgelöst hat und Fahrstunden viel Geld kosten: Das Interesse junger Erwachsener an einem Pkw-Führerschein ist offenbar ungebrochen.

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© ronstik / Getty Images

Für die meisten jungen Erwachsenen bleibt ein Pkw-Führerschein selbstverständlich.

Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge ist die Quote der jungen Erwachsenen mit einer Fahrerlaubnis in den vergangenen zehn Jahren stabil geblieben. Nach wie vor machen rund 80 Prozent der Deutschen bis zum Alter von 24 Jahren den Pkw-Führerschein.

„Das oft behauptete Desinteresse der jungen Generation an einem Führerschein gibt es nicht; ein Abwärtstrend ist nicht zu erkennen“, sagt der Leiter Kraftfahrt-Statistik im GDV, Jörg Schult. Es gebe zwar weniger Führerschein-Neulinge und Fahrschüler als früher, aber das sei hauptsächlich dem demographischen Wandel geschuldet: „Es gibt in Deutschland schlicht weniger junge Menschen“, so Schult.

Auch in ihrem Geschäft können die Kfz-Versicherer kein nachlassendes Interesse an individueller Mobilität erkennen – im Gegenteil wächst die Zahl der versicherten Kraftfahrzeuge kontinuierlich an und liegt mittlerweile bei über 64 Millionen.

Auf dem Land ist der Pkw-Führerschein verbreiteter als in Städten

Was die Berechnungen des GDV außerdem zeigen: In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin haben nur rund die Hälfte der bis zu 24-jährigen Deutschen einen Führerschein. In Flächenländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz liegt die Quote hingegen bei über 90 Prozent.

Das Kraftfahrt-Bundesamt registriert nicht alle Führerscheine

Eine exakte Quote der Führerschein-Inhaber in Deutschland lässt sich nicht ermitteln: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) registriert nur die in Deutschland ausgestellten Führerscheine. Die im Ausland ausgestellten Führerscheine von in Deutschland lebenden EU-Bürgern werden vom KBA grundsätzlich nicht gezählt. Nicht-EU-Ausländer, die eine Fahrerlaubnis ihres Heimatlandes haben, müssen in der Regel eine neue Fahrerlaubnis in Deutschland beantragen, wenn sie länger als sechs Monate hier leben.

Die Statistiker des GDV haben daher die beim KBA registrierten Führerscheine von bis zu 24-Jährigen für die vergangenen zehn Jahre auf die entsprechende Zahl deutscher Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Deutschland bezogen. „Die so berechnete Quote ist tendenziell etwas höher als die tatsächliche Quote der Führerschein-Inhaber in Deutschland, eignet sich aber sehr gut, um Verhaltensänderungen der jungen Generation zu erkennen“, so Schult.