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Konjunktur & Märkte

Fallende Inflation bringt neue Zinsdebatten

Angesichts der schwächelnden Konjunktur im Euroraum wird sich die EZB der schwierigen Debatte um den richtigen Zeitpunkt für Zinssenkungen stellen müssen.

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© Unsplash / Stijn

Das BIP-Wachstum Europas und der USA klafft seit einiger Zeit auseinander. Während die USA zuletzt so schnell wie China wuchsen, kamen der Euroraum und insbesondere Deutschland nicht aus der Stagnation heraus. Die Inflation fiel jedoch zuletzt auf beiden Seiten des Atlantiks deutlich. Im Euroraum erreichte sie im vergangenen Monat den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren. Die Wachstumsaussichten scheinen dagegen düster: Der aktuelle Wirtschaftsausblick der OECD rechnet für 2024 mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um nur 0,9 % im Euroraum und um 0,6 % in Deutschland.

Deutschland trotz Haushaltskrise am Ende der Talsohle?

Eine unerwartete Haushaltskrise lastet auf den ohnehin bescheidenen Wachstumshoffnungen Deutschlands. Gleichzeitig zeigt der private Konsum zunehmend positive Signale. Der Einzelhandelsumsatz stieg im Oktober so stark wie seit einem Jahr nicht mehr. Auch die Reallohnentwicklung im 3. Quartal war erneut leicht positiv.

An den Finanzmärkten haben die sinkenden Inflationsraten für Erleichterung gesorgt. Es werden nun mehr und frühere Zinssenkungen eingepreist. Nachdem die Zentralbanken nach der Pandemie vielfach dafür kritisiert worden waren, zu spät auf die Inflationsentwicklung reagiert zu haben, werden sie sich nun der schwierigen Debatte um den richtigen Zeitpunkt für Zinssenkungen stellen müssen. Die Renditen für Staatsanleihen sind im November bereits so deutlich gesunken wie seit Jahren nicht mehr. Aktienmärkte notierten den zweitbesten November seit dem Jahr 1980.

Die vollständige Ausgabe der Economics and Finance Perspectives können Sie sich am Ende dieser Seite herunterladen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Autoren Dr. Jörg Stefan Haas und Dr. Max Hanisch.



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