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Schaden & Unfall

Das sind die neuen Regionalklassen für Hamburg

Wo verursachen Autofahrer viele und teure Schäden, wo kracht es nur selten? Um das herauszufinden, berechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jedes Jahr die Schadenbilanzen der rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland und teilt sie unverbindlich in Regionalklassen ein.

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© getty images / fotoVoyager

Für die Autofahrer in Hamburg kommt es nach der heute veröffentlichten Regionalstatistik weiterhin zu hohen Einstufungen in der Kfz-Versicherung. Die Kfz-Haftpflichtschäden liegen fast 27 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, in der Vollkaskoversicherung liegt die Schadenbilanz der Hansestadt 16 Prozent drüber. Hamburg wird daher künftig in beiden Versicherungen jeweils in die zweithöchste Klasse eingestuft. Lediglich in der Teilkaskoversicherung, unter anderem die Schäden nach Wildunfällen und Hagelschauern reguliert, liegt Hamburg neun Prozent unter dem bundesweiten Schnitt und wird entsprechend günstiger eingestuft.

Grundsätzlich sind Regionalklassen in Großstädten tendenziell höher als in ländlichen Gebieten, da wegen der höheren Verkehrsdichte mehr Unfälle passieren – so haben beispielsweise Berliner Autofahrer in der Kfz-Haftpflichtversicherung die schlechteste, in der Vollkaskoversicherung die bundesweit drittschlechteste Schadenbilanz.

Zulassungsbezirk

Haftpflicht-Klasse (1-12)

Risikobewertung im Vergleich zum Vorjahr

Vollkasko-Klasse (1-9)

Risikobewertung im Vergleich zum Vorjahr

Teilkasko-Klasse (1-16)

Risikobewertung im Vergleich zum Vorjahr

Hamburg

11o8+6-

Neue Klassengrenzen

Die Einteilung der Regionalklassen basiert auf mathematisch-statistischen Verfahren und soll Regionen mit ähnlichen Schadenbilanzen zusammenfassen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Risikogerechtigkeit innerhalb einer Regionalklasse gewahrt bleibt. Daher überprüfen die Statistiker des GDV regelmäßig die Klassengrenzen und passen sie bei Bedarf an. Weil zuletzt viele Bezirke mit unterschiedlichen Schadenbilanzen in die niedrigsten und höchsten Regionalklassen eingestuft waren, gelten künftig neue Klassengrenzen: Für die niedrigste Regionalklasse der Kfz-Haftpflichtversicherung muss die Schadenbilanz eines Bezirks jetzt fast 22 Prozent statt rund 15 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen – dadurch erreichen nur noch 24 statt 55 Bezirke die niedrigste Regionalklasse. Am anderen Ende der Skala beginnt die höchste Einstufung nicht mehr ab 20 Prozent, sondern erst ab rund 30 Prozent über dem Schnitt – dadurch werden nicht mehr 19 Bezirke, sondern nur noch Offenbach und Berlin in die höchste Regionalklasse eingestuft. Bezirke mit einer durchschnittlichen Schadenbilanz haben in der Kfz-Haftpflichtversicherung weiterhin die Regionalklasse 6. „Die bundesweiten Veränderungen gleichen sich wie jedes Jahr unter dem Strich aus; daher fallen die Anstiege für 101 Bezirke mit rund 10,1 Millionen Autofahrern im Schnitt geringer aus als die Absenkungen für 67 Bezirke mit rund 5,5 Millionen Autofahrern, die im Schnitt höher ausfallen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Für die restlichen 244 Bezirke mit 26,8 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherten bleibt die Risikobewertung nahezu unverändert.