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AXA Climate Projekt Climate School

So lernt man Klima!

© fotogloria

Firmen und Konzerne möchten nachhaltiger werden – aber wie? Die AXA Climate School bietet Unternehmen Online-Kurse für Mitarbeiter. Hier erfahren sie, wie sie in ihren jeweiligen Abteilungen konkret ins Handeln kommen und nachhaltiger wirtschaften.

Immer mehr Unternehmen sind verpflichtet oder verpflichten sich selbst zu klimafreundlicherem Wirtschaften und geringerem CO2-Ausstoß. Die einmal gefassten Ansprüche geraten aber oft ins Stocken: Die tiefhängenden Früchte sind rasch geerntet, Beauftragte ernannt und Nachhaltigkeitsberichte verfasst. Spätestens jetzt stellt sich die Frage: Wie weiter?

An diesem Punkt lohnt es sich, nicht nur auf die Nachhaltigkeitsexperten in den eigenen Reihen zu bauen, sondern die gesamte Belegschaft ins Boot zu holen. Doch nicht alle Mitarbeiter an allen Standorten haben den gleichen Wissenstand, wie es um das Klima steht und worum es bei Nachhaltigkeit überhaupt geht.

Und selbst die Kenntnis der Verhältnisse und Aufgaben allein ist noch nicht genug: Die Mitarbeiter müssen zudem auch wissen, welche Handlungsmöglichkeiten ihnen in ihrem praktischen Arbeitsalltag offenstehen und wie sie konkret Verbesserungen im Sinne der Nachhaltigkeit angehen.

Denn die nachhaltige Transformation betrifft – wie die auch die digitale Transformation – sämtliche Geschäftsbereiche. Das heißt, die Handlungsmöglichkeiten in Sachen Nachhaltigkeit für die IT sind andere als die für die Personalabteilung. Um Mitarbeiter mit diesen Kompetenzen auszustatten – darum gibt es die AXA Climate School.

Verstehen und handeln

Valerie Hutterer verantwortet die AXA Climate School für die Regionen Deutschland, Österreich, Schweiz und Benelux. Im Headquarter in Paris, zwanzig Minuten Fußweg vom Louvre entfernt, und anderen internationalen Niederlassungen arbeiten 200 AXA Climate Mitarbeiter daran, Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen den Weg in die Nachhaltigkeit zu ebnen.

Die Climate School ins Leben gerufen hat das Unternehmen AXA Climate. Es gehört zum französischen Versicherungskonzern AXA und versammelt mehr als hundert Fachleute und Wissenschaftler aus den Gebieten Klimaforschung, wirtschaftliche Transformation, Biodiversität und angrenzenden Feldern.

Hutterer sagt: „Für die Versicherungsbranche ist es wichtig, die Folgen des Klimawandels einzuschätzen. Unsere Wissenschaftler werten zum Beispiel Satellitendaten der Erdbeobachtungsprogramme Corpernicus, EUMETSAT und anderer Anbieter aus. Da lag es für uns nahe, diese Expertise der AXA Climate auch für andere Zwecke zu nutzen: zur Aufklärung und zur Befähigung, den Klimawandel zu begrenzen. Also für eine Climate School.“ 

„Versicherer denken langfristig und wissen, dass eine Welt mit einer Erwärmung um drei bis vier Grad Celsius nicht mehr versicherbar ist. Daher ist es in unserem eigenen Interesse, nicht nur bei uns selbst, sondern auch bei anderen Unternehmen ein Treiber für die klimafreundliche Transformation zu sein.“ 

Darum gründete AXA Climate 2021 die Climate School. Das Content-Team entwickelten zusammen mit einem Team von Pädagogen und Wissenschaftlern Lernmaterialen für Online-Kurse: Aufwändige Erklärvideos mit bekannten Wissenschaftsjournalisten und Schauspielern, die durch die Lektionen führen. Und Quizfragen, die per Gamification das neue Wissen spielerisch festigen. Für die französische Version macht etwa Mathieu Duméry mit. Die deutsche Version bestreitet unter anderem Ralph Caspers (bekannt aus der ARD-Wissenssendung Quarks) und durch die englischsprachigen Kurse führt Greg Foot.

Hutterer sagt: „Der Ansatz lautet: Erst verstehen, dann handeln.“ Und so sind dann die Kurse auch aufgebaut. Trotzdem können Unternehmen frei entscheiden, wie und welche Kurse sie wann einsetzen.   

Alle auf dem gleichen Stand

Im Verstehen-Teil des Kurses lernen Mitarbeiter, die Grundlagen zum Klimawandel und zur Biodiversität, etwa: Wie funktioniert das Klimasystem der Erde? Was ist der Treibhauseffekt? Wie unterscheidet man natürliche Klimaschwankungen von menschengemachten? Welche Auswirkungen haben Klimawandel und Ressourcenübernutzung auf unsere Gesellschaften und unternehmerisches Handeln?

„Auf diese Weise stellen wir sicher, dass alle Mitarbeiter der teilnehmenden Unternehmen über das notwendige Grundwissen verfügen, bevor sie konkrete Maßnahmen umsetzen, die die Nachhaltigkeit fördern. Wir entwickeln aber auch unterschiedliche, logische Lernpfade, die zu den jeweiligen Nachhaltigkeitsstrategien der Unternehmen passen.“ Der Handeln-Teil klärt darüber auf, wie Nachhaltigkeit in Unternehmen generell funktioniert, etwa: Welche Zielformulierungen sind für Unternehmen überhaupt sinnvoll? Wie ermittelt man den CO2-Fußabdruck? Was bedeuten SCOPE 1 bis 3? Wie funktioniert eine Kreislaufwirtschaft?

„Das befähigt die Mitarbeiter, die Klimaagenda des eigenen Unternehmens besser einzuschätzen. Die Kurse motivieren und zeigen generell, wohin die Reise führt, hin zu einem nachhaltigen Unternehmen. Noch spannender wird es dann im Job-Teil.“ 

Jede Abteilung trägt Verantwortung 

Denn hier gibt es Kurse, die die konkreten Handlungsfelder in den jeweiligen Abteilungen in den Blick nehmen. Hier erfahren die Mitarbeiter des Einkaufs, wie sie eine ressourcenschonende Beschaffung organisieren und die Lieferanten des Unternehmens in den Blick nehmen.

Die Beschäftigten der Unternehmenskommunikation und des Marketings lernen, wie sie Greenwashing vermeiden. IT’ler bekommen Anregungen, wie sie die Serverstruktur, Hardware und Software unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten optimieren und Personaler erkennen, wie sich Arbeitsbedingungen verändern und wie sie diese gestalten können. Die Infos werden um Best-Practice-Beispiele ergänzt.

So setzen Unternehmen die Climate School ein

Hutterer erklärt: „Unsere Kurse sind komplett White-Label. Das heißt, jedes Unternehmen kann sie für sich gestalten und zum Beispiel mit eigenen Logos versehen. Wir treten da also nicht als AXA Climate School vor die lernende Belegschaft, sondern überlassen den Unternehmen komplett, wie sie die Kurse einsetzen.“ Aus den Inhalten der AXA Climate School können beliebige Lernpfade erstellt werde. Und auch die Art, wie die Kurse eingesetzt werden ist flexibel.  

Hutterer sagt: „Da geht es um die Zusammensetzung der Belegschaft und auch die Firmenkultur. Manche Unternehmen verpflichten die Mitarbeiter zur Teilnahme, andere setzen auf Freiwilligkeit. Manche bieten die Kurse nur für bestimmte Abteilungen oder Hierarchieebenen an, andere für alle Mitarbeiter gleichermaßen. Ich weiß von Unternehmen, wo die Kursvideos und Verständnisfragen gemeinsam in größeren Blöcken bearbeitet werden und von anderen, wo es jedem Mitarbeiter selbst überlassen bleibt, wie er oder sie die Teilnahme gestaltet.“

Bisher hat die AXA Climate School rund vier Millionen Mitarbeiter unterschiedlichster Unternehmen erreicht. Der Content wird laufend erweitert. Bisher sind es insgesamt etwa 30 Stunden Lehrmaterial.

Hutterer stellt fest: „Rückmeldungen bekomme ich vor allem von den Nachhaltigkeitsbeauftragten der Unternehmen. Sie sagen, dass sie sich vorher oft wie Einzelkämpfer fühlten. Aber mit der Climate School spüren sie, dass das Verständnis und die Notwendigkeit für ihre Arbeit wachsen. Und vor allem – das ist das eigentlich Wichtige –, dass immer mehr Mitarbeiter mitziehen und eigene Ideen einbringen. Für eine erfolgreiche nachhaltige Transformation sollten schließlich alle Bescheid wissen, damit alle die gleichen Ziele verfolgen.“

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Die Axa Climate School im Überblick

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