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Mecklenburg-Vorpommern: Naturgefahren treffen Kreis Rostock am ärgsten

Der Landkreis Rostock ist in Mecklenburg-Vorpommern über einen Zeitraum von 15 Jahren am schlimmsten von extremen Wetterereignissen getroffen worden.

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Sturm, Hagel oder Überschwemmungen durch Starkregen sowie Hochwasser richteten dort von 2002 bis 2016 Schäden an Gebäuden von durchschnittlich rund 1.600 Euro an. Das zeigt die Langfristbilanz, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) heute erstmals veröffentlicht hat.

Auf den weiteren Plätzen liegen die Stadt Rostock und der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit einem Durchschnittsschaden von 1.500 Euro beziehungsweise 1.100 Euro. Am glimpflichsten kamen in den 15 Jahren die Einwohner im Kreis Nordwestmecklenburg davon. Dort beträgt der Schaden im Schnitt rund 700 Euro. Der Bundesschnitt liegt bei 1.600 Euro.

Eine Karte mit Detailangaben zu dem Landkreis Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier auf Tableau Public.

Meisten Hauseigentümer haben keinen Komplettschutz

Für die von extremen Wetterereignissen direkt Betroffenen stellen sich die Schäden noch mal anders dar. So erlitten die durch Tief „Heidi“ 2012 im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mitleidenschaft gezogenen Häuser Schäden von im Schnitt rund 2.200 Euro. Und in Schwerin schlug der mit den Tiefs „Friederike“ und „Gisela“  auftretende Starkregen 2016 bei jedem Betroffenen sogar mit circa 28.700 Euro zu Buche. „Die Zahlen belegen, wie verheerend Naturgewalten sein können“, sagt GDV-Präsident Wolfgang Weiler.

Doch längst nicht alle Gebäude sind gegen sämtliche Gefahren abgesichert. Während Hagel oder Sturm fast immer abgedeckt sind, fehlt bei den meisten der Schutz vor Elementarrisiken wie Starkregen, Hochwasser, Erdrutsch oder Schneedruck. Nur 25 Prozent der Häuser in Mecklenburg-Vorpommern haben den dafür nötigen erweiterten Naturgefahrenschutz. „Immobilienbesitzer sind gut beraten, ihr Eigentum gegen alle Wetterrisiken abzusichern. Vor allem Überschwemmungen durch Starkregen können jeden treffen“, betont Weiler. Ohne Komplettschutz stehe im Extremfall die Existenz auf dem Spiel.

Bundesweit höchste Schäden in Bayern

Die bundesweit am schlimmsten betroffenen Gebiete liegen in Bayern. Im Landkreis Deggendorf verursachten Naturkatastrophen von 2002 bis 2016 Schäden an Gebäuden von durchschnittlich 13.800 Euro. Dahinter liegen mit Rottal-Inn (13.300 Euro) und der Stadt Passau (12.900 Euro) ebenfalls Kreise im Süden des Freistaats. Passau und der Landkreis Deggendorf waren seit 2002 zweimal von schweren Hochwassern betroffen, zuletzt 2013. Damals kostete die Flut die betroffenen Hausbesitzer im Landkreis Deggendorf im Schnitt 180.900 Euro. Für die Versicherer war es das Ereignis mit dem teuersten Durchschnittsschaden überhaupt.