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Digitalisierung

Macht Smart Home mein Heim wirklich sicher?

Licht und Heizung werden übers Smartphone gesteuert, und die Überwachungskamera alarmiert sofort per Handy. Neue Technologien sollen helfen, das eigene Heim besser vor Einbrechern zu schützen. Doch ist ein Smart Home tatsächlich ein „Safe Home“? Ein Pro & Contra.

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Pro: Henri Vandré, Leiter Smart Home bei Telekom Deutschland

Ein Smart-Home-System schafft Nähe zu meinem Zuhause, wenn ich nicht da bin, und sorgt so für mehr Sicherheit. Denn ich bekomme auch unterwegs einen Alarm des Rauchmelders mit. Und ich weiß, wer unbefugt mein Grundstück betritt, wenn ich im Urlaub bin. Aber ein Smart-Home-System setzt noch früher an: Es meldet sich, wenn potenzielle Brandverursacher wie Toaster oder Kaffeemaschine nicht abgeschaltet sind. Oder es täuscht unsere Anwesenheit vor, indem es von mir definierte Geräte zu voreingestellten Tageszeiten an- beziehungsweise ausschaltet. Wenn doch einmal etwas passiert, erfahre ich es und kann entsprechend reagieren. Bleibt eine Reaktion aus, haben wir bei Magenta SmartHome einen Notfallservice: Unser Versicherungspartner kümmert sich um das Einleiten der entsprechenden Notfallmaßnahmen und übernimmt sogar dadurch entstehende Kosten bis 3000 Euro pro Schadensfall. Bei all diesen Möglichkeiten, mein Zuhause zu kontrollieren, ist es umso wichtiger, dass nicht andere das Steuer übernehmen. Das ist eine ernst zu nehmende Gefahr. Die Telekom tritt ihr mit einem mehrstufigen Sicherheitskonzept über alle Komponenten ihrer Lösung hinweg entgegen: In umfangreichen Sicherheits-Audits wird das System durch gezielte Angriffsszenarien überprüft. Die persönlichen Daten der Magenta-SmartHome-Nutzer werden auf zertifizierten Hochsicherheitsservern der Telekom in Deutschland gespeichert. Die Geräte kommunizieren, mit starken Algorithmen verschlüsselt, über Funkstandards mit modernsten Sicherheitsfunktionen. Ein Beleg für die Sicherheit dieser Lösung ist das aktuelle Urteil von AV-Test, unabhängiger Anbieter von IT-Sicherheitstests: „Sehr guter Schutz“, denn die Plattform schütze sehr gut gegen Zugriffe von außen.

Contra: Carolin Hackemack, Geschäftsführerin des Netzwerks „Zuhause sicher“, einer Initiative der Polizei

Mit Blick auf Einbruchprävention kann Smart-Home-Technik im Bereich der Anwesenheitssimulation hilfreich sein. So können die Bewegung von Rollläden und die Beleuchtung im und um das Haus gesteuert werden. Auf diese Weise wird die Anwesenheit der Bewohner vorgegaukelt – das kann Einbrecher abschrecken.

Um Einbrüche tatsächlich zu vermeiden, empfehlen wir jedoch, gestützt auf die polizeiliche Empfehlungspraxis, mechanische Sicherheitstechnik. Wenn der Spontan- und Gelegenheitstäter es auf einen Versuch ankommen lässt, kann geprüfte und zertifizierte mechanische Sicherheitstechnik dafür sorgen, dass der Täter erst gar nicht ins Haus gelangt. 80 Prozent der Einbrecher hebeln Fenster und Türen auf, zehn Prozent schlagen ein Loch in die Glasscheibe, um an Fensterbeziehungsweise Türgriffe durchzugreifen. Mechanische Sicherungen wie DIN-geprüfte Aufschraubsicherungen, einbruchhemmende Beschläge, abschließbare Fenstergriffe und Tür-Mehrfachverriegelungen sind damit imstande, 90 Prozent der Einbrecher an ihrer Tat zu hindern. Elektronische Sicherheitstechnik kann für den Privathaushalt mechanische Sicherheitstechnik ergänzen, aber nie ersetzen. Wer sich für eine Alarmanlage entscheidet, sollte ein Produkt wählen, das mindestens Grad 2 nach DIN EN 50131 oder VdS-Klasse A besitzt. Eine solche Alarmanlage hat ihr Sicherheitsversprechen und ihre Qualität im Rahmen einer standardisierten Prüfung nachgewiesen.

Nicht vergessen: Ob mechanische Sicherheitstechnik oder Alarmanlage, die beste Technik nutzt nichts, wenn sie nicht fachgerecht eingebaut wird. Für Montage und Wartung empfiehlt es sich daher, einen Fachbetrieb zu beauftragen – etwa aus dem Netzwerk „Zuhause sicher“.